Mit bunten Taschen voller Kamellen steht das Faschingsprinzenpaar Michaela II. und Christian IV. auf einem Parkplatz in Sendling. Eigentlich hätte das Paar diesen Sonntag anders verbringen sollen - hoch oben auf einem Wagen im Faschingsumzug der Damischen Ritter. Doch dieser ist aufgrund des Anschlags vergangene Woche abgesagt worden, genauso wie der berühmte „Tanz der Marktweiber“ auf dem Viktualienmarkt. Der Fasching selbst findet aber statt, das ist allen Beteiligten wichtig klarzustellen.
Trotz der Absage des Umzuges wollen die Damischen Ritter im Löwenbräukeller ihren Kinderfasching feiern. „Wir wollen Kinderaugen leuchten sehen“, so Sprecher Alexander Filz. Und auch im Deutschen Theater und bei der Faschingsgesellschaft der Würmesia gibt es Veranstaltungen für die Kleinsten. Erwachsene können sich etwa bei den Weißen Festen im Café Reitschule und den Partys der Narrhalla vergnügen.
Eine Neuheit findet man heuer in der Boazn am Ufer der Isar. Die kleine Kneipe unter der Ludwigsbrücke zieht neben Spaziergängern offenbar auch Faschingsfans an. Denn obwohl Co-Geschäftsführer Yilmaz Demir früher wenig mit Fasching anfangen konnte, habe ihn seine Kundschaft überzeugt. Geplant seien verschiedene Auftritte der Faschingsgesellschaften, mit dem Männerballett zum Altweiberfasching als Höhepunkt.
Nicht ganz neu, aber im neuen Gewand, zeigen sich die Innenstadtwirte, die erstmals gemeinsam unter dem Titel „Wirtshausfasching“ feiern. Das Highlight soll dabei das gemeinsame Weißwurstessen am Rosenmontag sein, bei dem sie die begehrten Würste für gerade einmal einen Euro verkaufen. Auch an den anderen Tagen soll es ein buntes Programm geben.
Und die Kamellen? Die knapp zwei Tonnen Süßigkeiten verteilt das Prinzenpaar zusammen mit Herzog Kasimir III. an fast 80 gemeinnützige Organisationen aus München und Umgebung, wie Kindergärten oder die Tafel. Es sollen vor allem die profitieren, die nicht zu dem Umzug hätten kommen können, so Michael Blaudszun, Vorsitzender der Damischen Ritter. „Fasching hat Herz, dass wollen wir zeigen!“