Fasching in München:Fast wia im richtigen Leben

Wegen der Kälte streifen die Münchner dick vermummt durch die Fußgängerzone, doch in den Ballsälen präsentieren sie ausgefallene Kostüme.

M. Maier-Albang

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Fasching in München

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Wegen der Kälte streifen die Münchner dick vermummt durch die Fußgängerzone, doch in den Ballsälen präsentieren sie ausgefallene Kostüme.

Immer wieder bleibt jemand stehen und macht ein Foto von ihm. Ganz klar: Rocco ist an diesem Faschingssonntag der Star der Münchner Fußgängerzone. Einen weißen Konditorkittel hat er an, in dem ein kleiner Schneebesen und ein Löffel stecken. Die Kochmütze trägt er erhobenen Hauptes. Nur die Riemen über Nase und Nacken sind in der Gesamterscheinug etwas störend, jedoch praktisch, weil Barbara Schenkel, Roccos Besitzerin, an dem "Halti" die Mütze am Hundekopf festzurren kann.

Wer auszieht, den Münchner Fasching zu suchen, ist tatsächlich froh, wenn er einem verkleideter Hund begegnet inmitten der Massen von Unmaskierten, die sich am Sonntagnachmittag durch die Fußgängerzone schieben. Hier ein Mann mit angehängtem Plastik-Hinterteil, dort eine Prinzessin. Ansonsten Alltagsgekleidete, wohin man blickt.

Text: Monika Maier-Albang Foto: Alessandra Schellnegger

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Die Menschen stapfen vom Stachus zum Marienplatz und zurück durch die Kälte und den Schnee, den die Konfettiverkäufer verfluchen, weil sich ihre Wagen im zertretenen Matsch kaum bewegen lassen. Dabei verweilt kaum jemand an den Ständen und Bühnen, geschweige denn wird Konfetti geworfen.

Man kann dem Fasching vereinzelt begegnen. Am Samstagabend in der Elisenstraße, wo ein Radfahrer im Baströckchen dem Schneegestöber trotzt. Oder am Sonntagmorgen in der S-Bahn, wo zwischen Kirchgängern und Touristen, die in die Bavaria Filmstudios fahren, zwei einsame Clowns sitzen.

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Und natürlich gibt es die Bälle, das Refugium der überschaubaren Münchner Faschingsgemeinde. Am Freitagabend haben die Damischen Ritter im Löwenbräukeller gefeiert.

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Am Samstagabend die Narrhalla im Bayerischen Hof. Ein Ansager im Fred-Feuerstein-Kostüm stimmt das Publikum mit einem "Donnerkiesel" auf den "flotten Abend" ein. Später, nach den Narrhalla-Tänzerinnen, übernehmen die Samba-Profis von "terrabrazil" mit der aus Rio de Janeiro stammenden und in Coburg lebenden Sängerin Nice Ferreira, die sonst schon mal in Abu Dhabi oder Lettland auftritt und das Publikum begeistert.

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Der Saal ist mit bunten Luftballons drapiert, von denen sich hin und wieder einer mit einem lauten Knall verabschiedet. "Carneval in Rio" ist das Motto, und ein paar Frauen halten sich tatsächlich daran, tragen Federn im Haar und zeigen Haut, ansonsten tummeln sich hier Sonnenblumen, Bienen, Sheriffs und Mönche.

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Und wenn es stimmt, was der Münchner Glücksforscher Stephan Lermer der Deutschen Presseagentur verraten hat, dass die Wahl des Kostüms viel über den Charakter des Verkleideten aussagt und seine "verborgene Seite symbolisiert", dann müssen hier ziemlich viele Menschen feiern, die im echten Leben echt wild sind.

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In der Fußgängerzone ziehen am Sonntag erneut die Narren ihre Runden - auch dieser kleiner Schmetterling. Text: Monika Maier-Albang Foto: Alessandra Schellnegger

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