Familienzentrum:Offen für alle

Im Familienzentrum Laim finden Eltern und Kinder aus vielen Kulturen zusammen. Zum 33-jährigen Bestehen ist ein Kurzfilm entstanden, der das Miteinander in der alten Villa an der Valpichlerstraße dokumentiert

Von Julius Bretzel, Laim

Im Familienzentrum Laim hält man offenbar nichts von runden Geburtstagen, sondern feiert am Mittwoch, 16. Oktober, ein Schnapszahl-Jubiläum, das 33-jährige Bestehen. Leiterin Christiane Rolny nennt die 33 eine Glückszahl. Doch es gebe auch pragmatische Gründe für das eigentlich ein wenig verspätete Fest: "Wir wollten nicht im regelmäßigen Abstand feiern, sondern die Festlichkeit mit etwas Besonderem verbinden", erklärt Rolny. Geeigneter Anlass sei die Fertigstellung eines Kurzfilms, der nach einer etwa zehnmonatigen Planungs- und Produktionsphase nun reif für die Premiere an diesem Mittwoch ist.

Familienzentrum: Der 20-minütige Kurzfilm des Familienzentrums zeigt die Menschen, die an der Valpichlerstraße in Laim ein- und ausgehen.

Der 20-minütige Kurzfilm des Familienzentrums zeigt die Menschen, die an der Valpichlerstraße in Laim ein- und ausgehen.

(Foto: Privat)

Am Anfang, 1986, hatte der Wunsch einiger Mütter gestanden, sich zu engagieren und gegenseitig zu unterstützen. Mit den Jahren wurde aus diesem privaten Engagement eine Institution. Seit der Gründung hat sich beim Familienzentrum Laim so manches verändert: "Natürlich hat sich unser Angebot vervielfacht", sagt Rolny. So seien etwa Fortschritte bei Programmen für zugewanderte Eltern gemacht worden, die oft noch wenig Deutsch sprechen. Mehr Professionalität sei auch gefragt. Die Zahl der Mitarbeiter und Helfer habe sich im Lauf der 33 Jahre auf etwa 50 Menschen erhöht. "Die Grundidee ist dabei aber erhalten geblieben", versichert Rolny.

Familienzentrum: Viele verschiedene Altersgruppen kommen im Familienzentrum zusammen.

Viele verschiedene Altersgruppen kommen im Familienzentrum zusammen.

(Foto: Privat)

Wie die Umsetzung dieser Idee aussieht, welche Menschen in der alten Villa an der Valpichlerstraße ein- und ausgehen, hat das Familienzentrum jetzt in einem Kurzfilm festgehalten. Er dauert 20 Minuten, und jeder kommt mal zu Wort: Mitarbeiterinnen des Familienzentrums stellen ihre Arbeit vor, Mütter erzählen, wie sie auf die Einrichtung aufmerksam geworden sind, und Kleinkinder spielen und lernen gemeinsam.

Das Programm der Einrichtung ist vielseitig. Neben offenen Eltern-Kind-Treffs werden beispielsweise kreative Kurse für Kinder, Informationsveranstaltungen für Eltern oder familiäre Konfliktberatung angeboten, Nachhilfestunden gegeben oder Flohmärkte organisiert. Ein besonderes Augenmerk legt Rolny auf die Angebote für Familien mit Migrationshintergrund. So können zum Beispiel Mütter in kleinen Gruppen Deutsch lernen. Die vielen Kulturen, die im Familienzentrum zusammenfinden, bereichern das Elternnetzwerk. "Jeder kommt mit seiner Individualität dazu, es entsteht ein neues Miteinander", sagt Rolny. Die Einrichtung, die auch Familien mit Frühchen-Kindern betreut, versucht, offen für alle zu sein.

Familienzentrum: Offene Treffs gehören ebenso zum Angebot wie Kreativkurse und Beratung.

Offene Treffs gehören ebenso zum Angebot wie Kreativkurse und Beratung.

(Foto: Privat)

Der erste Gedanke, erzählt im Film eine junge Mutter, der sie nach dem Umzug nach Laim zum Familienzentrum gebracht habe, war: "Wo finde ich Gleichgesinnte?" Oftmals wächst dann das Interesse, viele Eltern engagieren sich. Manchmal findet ein Perspektivenwechsel statt, aus Teilnehmern werden Mitarbeiter. So ist die Einrichtung seit mehr als drei Jahrzehnten fest im Leben vieler Familien verankert und baut Brücken über die Generationen. Eine Herausforderung bleibe es, Eltern zu erreichen, die bisher wenig über das Familienzentrum wissen. Dafür erhofft sich Christiane Rolny viel vom neuen Imagefilm. Nach seiner Premiere soll er auf der Website www.familienzentrum-laim.de Einblicke in Arbeit und Angebote geben. Im Internet finden sich auch Informationen zum Jubiläumsfest.

Die Filmpremiere beginnt am Mittwoch, 16. Oktober, um 9.30 Uhr im Pfarrsaal St. Philippus, Westendstraße 249. Für 15 Uhr lädt das Familienzentrum zu einem Fest auf dem Hogenbergplatz. Für die Premiere ist Anmeldung erwünscht, beim Familienfest kann man spontan vorbeikommen.

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