Fahrgeschäfte:Im Wiesn-Rausch der Geschwindigkeit

Es ist wie ein magischer Sog: Nachts, wenn die Menschen aus dem Bierzelt kommen, zieht es sie in die Fahrgeschäfte. Der Hobbyfotograf Walter Weiss hat die Faszination aus Licht und Tempo eingefangen.

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Rausch der Geschwindigkeit

Quelle: Fotograf

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Farben und Lichter verschwimmen, nur noch Fetzen von Musik und Lautsprecher-Ansagen dringen ins Ohr, Haare und Dirndl flattern im Wind, gestandene Männer in Lederhosen krallen sich fest, manche schließen die Augen und kreischen nur noch. Wer sich selbst schon mal in ein Fahrgeschäft auf der Wiesn getraut hat, dürfte diese Beschreibungen wiedererkennen. Man erlebt einen kleinen Rausch aus Farben, Klängen - und Geschwindigkeit.

Genau den wollte Walter Weiss mit seinen Fotos einfangen. Ein VHS- Kurs zum Thema "Fotografien auf dem Oktoberfest" brachte ihn auf die Idee, Fahrgeschäfte in voller Fahrt abzulichten.

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Von jedem Fahrgeschäft gibt es zwei Aufnahmen: Einmal in voller Fahrt und noch ein Motiv der Fahrgäste. In der Detailaufnahme wird sichtbar, ob oder wie viel Spaß sie an der wilden Fahrt haben.

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Um ein optimales Bild zu bekommen, machte Weiss pro Fahrgeschäft mehr als 100 Aufnahmen. Er arbeitete unter erschwerten Bedingungen: "Aufgrund der Sicherheitsbedingungen durfte ich kein Stativ mit aufs Gelände nehmen." Also nicht wackeln.

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Um einen solchen Farbwirbel abzubilden, konnte Weiss nur nach Einbruch der Dunkelheit fotografieren. "Ich war Samstag und Sonntag je von 20 bis 23 Uhr vor Ort", sagt Weiss, der in Germering bei München wohnt.

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"Bei den Gesichtsausdrücken war von Panik bis Spaß alles dabei", sagt Weiss. Während die einen ihre Freude laut herausschreien, geht bei anderen der Blick besorgt zur Freundin.

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Quelle: Walter Weiss

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Weiss hielt Ausschau nach Fahrgeschäften, die besonders schnell unterwegs sind - und deren Beleuchtung aus verschiedenfarbigen Lampen besteht: "Bunte Lichter sind nötig, um einen Farbschleier abbilden zu können."

Kaum zu glauben, dass in der bunten Spule aus Licht auch noch Menschen sein sollen. Dafür gibt es ein Beweisbild.

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Quelle: Walter Weiss

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Bei den Detailaufnahmen scheint die Zeit stillzustehen. "Das sind die zwei Seiten des Fahrgeschäfts, das, was der Zuschauer sieht, und das, was die Insassen erleben".

Die Wahrnehmung ist da, wie bei fast allen Dingen, ziemlich unterschiedlich. Wobei: Manchem wird auch schon beim Zuschauen übel, in so einem Fall können die Perspektiven ziemlich ähnlich sein.

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Wiesn-Fotografie war eine neue Herausforderung für Walter Weiss, der viel und gerne fotografiert. Auf seiner Homepage www.wweiss.net stellt er weitere Motive vor - von Naturaufnahmen bis zu Lichtern in der Stadt.

Übrigens nehmen viele Fotografen die Herausforderung an und versuchen sich an besonderen und außergewöhnlichen Aufnahmen des Oktoberfests. Michael von Hassel etwa konzentrierte sich auf leere Bierzelte - und erschuf mit seinen Bildern den Eindruck, es handle sich um Kathedralen der Feierei, eben im Ruhezustand.

Eine ganz andere Herangehensweise hatte der Fotograf Christoph Grothgar: Er war erst mit 41 Jahren zum ersten Mal auf der Wiesn. Doch dann war er drei Jahre hintereinander gleich täglich dort - und hielt das ebenfalls in eindrücklichen Bildern fest.

© SZ.de/frst/infu/amm
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