Fahrgastrekord: Der Kollaps droht

MVG-Chef Herbert König fordert den Ausbau des Münchner Nahverkehrsnetzes - und kritisiert so die Rathauspolitik

Angesichts immer neuer Fahrgastrekorde hat MVG-Chef Herbert König einen entschlossenen Ausbau des Münchner Nahverkehrs gefordert. Ohne neue Strecken wie die Tram-Westtangente oder die geplante Innenstadtlinie U 9 drohe das Netz mittelfristig zu kollabieren, warnt der Geschäftsführer des kommunalen Verkehrsbetriebs. Dafür aber müsse die Politik "die richtigen Ausbauprioritäten setzen" und für eine ausreichende Finanzierung sorgen. Die MVG werde derweil ihr Angebot durch neue Fahrzeuge und damit einen dichteren Takt verbessern.

Der Vorstoß lässt sich durchaus als Spitze gegen die Verkehrspolitik des Rathauses verstehen. Denn dort schwärmen die Großkoalitionäre CSU und SPD derzeit vor allem vom Weiterbau der U 5 nach Pasing - einer Trasse, die bei den Experten der MVG als zweitrangig eingestuft wird. Im vergangenen Jahr haben 555 Millionen Fahrgäste die Busse und Bahnen der MVG benutzt, das ist der zehnte Passagierrekord in Folge. Vor allem die Trambahn wird immer beliebter, das Plus in den blauen Zügen beträgt 12,4 Prozent.