Süddeutsche Zeitung

Fahndung:Verdächtiges Trio

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"Aktenzeichen XY ungelöst" sucht Zeugen eines Raubüberfalls

Von Martin Bernstein

Kommissar Zuschauer ist wieder einmal gefragt. Mit einem nachgestellten Film in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst " wollen die Münchner Kriminalbeamten vom Kommissariat 21 am Mittwoch einen Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der Leonrodstraße vom vergangenen Frühjahr aufklären.

In der Sendung, die um 20.15 Uhr beginnt, wird Kriminalhauptkommissar Günter Karbstein vom Raubdezernat Bilder von den Tatverdächtigen und vom Überfall zeigen und auf besondere Kleidungsstücke hinweisen, die die Männer bei dem Überfall auf den damals 49-jährigen Goldschmied trugen. Die Männer hatten am Gründonnerstag den Geschäftsinhaber und seine beiden Mitarbeiter mit einem Küchenmesser bedroht und mehrere hundert Euro erbeutet. Bislang hat die Kriminalpolizei trotz einer Lichtbildfahndung erst fünf Hinweise zu dem Fall bekommen.

Nicht alle Fotos, die am Mittwoch im Fernsehen gezeigt werden, stammen vom Tatort. Das macht den Fall ungewöhnlich. Die Aufnahmen wurden bereits zwei Tage vorher vor den Arkaden der Residenzpost gemacht. Dort hatte sich in der Karwoche ein Trio auffällig benommen und sich die Auslagen der Nobelgeschäfte in der Maximilianstraße genau angeschaut. Zwei Juweliere im unmittelbaren Umfeld waren kurz zuvor von Schmuckräubern heimgesucht worden. Ein Geschäftsinhaber wies nach Angaben der Polizei seinen privaten Sicherheitsdienst an, die drei verdächtigen Männer im Auge zu behalten.

Dabei entstanden offenbar aus einem parkenden Auto heraus die Fotos, die der Polizei übergeben und nach dem Überfall in Neuhausen veröffentlicht wurden. Einzelne Kleidungsstücke deuten laut Polizei darauf hin, dass es sich bei zwei der fotografierten Verdächtigen um dieselben Männer handelt, die zwei Tage später den Goldschmied überfielen.

Einer der drei in der Maximilianstraße fotografierten Männer soll derjenige sein, der den Goldschmied in der Leonrodstraße mit dem Messer bedroht und Geld von ihm gefordert hat. Sein Komplize, der im Kassenraum wartete, war bei dem Überfall mit einem Tuch vermummt. Ihn hat eine Überwachungskamera im Geschäft aufgenommen. Das Überfallopfer beschrieb die beiden Täter als unprofessionell und nervös. Ein Zeuge will beobachtet haben, dass die Täter aus der Trambahn kamen. Sie flüchteten nach dem Überfall in Richtung Artilleriestraße.

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Quelle:
SZ vom 07.02.2017
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