Extremsportler im Irrflug:Polizei-Helikopter verfolgt Felix Baumgartner

Felix Baumgartner

Ist in die Kontrollzone des Flughafens München eingedrungen: Felix Baugartner.

(Foto: dpa)

Das Navigationssystem? Angeblich ausgefallen. Die Sicht? Schlecht. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner ist mit einem Hubschrauber in die Kontrollzone des Flughafens München eingedrungen - und muss nun mit einer saftigen Strafe rechnen.

Von Florian Fuchs und Marco Völklein

  • Felix Baumgartner ist offenbar unabsichtlich in die Kontrollzone des Flughafens München eingedrungen. Er sagte, ihm sei zuvor das Navigationssystem ausgefallen.
  • Ein Polizeihubschrauber verfolgte den Extremsportler bis nach Salzburg.
  • Er muss nun mit einem hohen Bußgeld rechnen.

Baumgartner hat sich nicht beim Tower in München gemeldet

Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner ist am Dienstagabend mit einem Helikopter in die Kontrollzone des Münchner Flughafens eingedrungen - offenbar aus Versehen und ohne sich vorher beim Tower angemeldet zu haben. Dazu sind Piloten eigentlich verpflichtet, um Kollisionen oder andere gefährliche Situationen auf Deutschlands zweitgrößtem Flughafen zu vermeiden.

Gegen 19 Uhr verletzte der Helikopter den Kontrollraum, die Luftfahrtbehörden alarmierten deshalb die Polizei, die sofort einen Hubschrauber aufsteigen ließ, um die Verfolgung aufzunehmen. Wie Baumgartner in österreichischen Medien beschreibt, bemerkte er die Verfolgung durch die Polizei erst, als ihn die Beamten aufforderten, auf dem Salzburger Flughafen zu landen. Den Salzburger Nachrichten sagte der 45 Jahre alte Extremsportler: "Mir ist das Navigationssystem ausgefallen. Die Fernsicht war sehr schlecht. Und dann geht es recht schnell, dass man in der Kontrollzone drinnen ist."

200 bis 250 ähnliche Fälle pro Jahr

In Salzburg wurden dann seine Personalien aufgenommen. Nach Angaben einer Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) werten Experten nun die archivierten Radardaten sowie die Aufnahmen des Funkverkehrs aus. Ein entsprechender Bericht soll "Anfang nächster Woche" an das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung in Langen bei Frankfurt/Main gehen. "Die bewerten den Vorgang", so die Sprecherin weiter.

Beim Bundesamt heißt es, dass der Vorfall nicht ungewöhnlich sei. Es gebe in ganz Deutschland pro Jahr 200 bis 250 ähnliche Fälle. Baumgartner, der im Jahr 2012 mit einem Fallschirmsprung aus der Stratosphäre bekannt geworden ist, muss nun mit einem Bußgeld von mehreren tausend Euro rechnen.

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