Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltschutzbewegung "Extinction Rebellion" haben am Donnerstagmorgen mehrere Brunnen in München mit dem fluoreszierenden Wasserfarbstoff Uranin grün gefärbt. Mit dieser Aktion wollen die Klimaschützer die Aufmerksamkeit auf die akute Katastrophe des Artensterbens und insbesondere des Insektensterbens lenken. Der bayerischen Staatsregierung wirft "Extinction Rebellion" Untätigkeit vor.
Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Die Brunnen müssten ausgepumpt und gereinigt werden, sagte eine Sprecherin. Es seien auch Graffiti angebracht worden, die entfernt werden müssten. Die Schadenshöhe sei noch unbekannt, Festnahmen habe es nicht gegeben. Laut Polizei waren rund zehn Brunnen betroffen.
Gefärbt wurden mit dem nach Angaben der Aktivisten ungefährlichen Farbstoff unter anderem das Wasser der Brunnen an der Karlstraße, des Wittelsbacher- und Neptun-Brunnens, des Vater-Rhein-Brunnens, der Brunnen an Prinzregentenplatz und Rindermarkt sowie des Fischbrunnens auf dem Marienplatz.
Die Gruppe fordert den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf, sofortige Maßnahmen zu ergreifen und Pestizide sowie Massentierhaltung in Bayern zu verbieten. "Wir wollen unser schönes Bayern mit seinem ausgezeichneten Bier und seinen hochwertigen Landwirtschaftserzeugnissen nämlich so beibehalten, wie wir es gewohnt sind und lieben", so die Klimaaktivisten.
Bereits am Mittwoch waren Umweltaktivistinnen in einem Trauerzug durch die Münchner Innenstadt gegangen. Am Tag der Artenvielfalt liefen die schwarz gekleideten Teilnehmer mit einem Sarg vom Sendlinger Tor zum Odeonsplatz, dort endete der Protest mit einer Kundgebung. Die Aktivistinnen und Aktivisten wollten mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind und jede Stunde eine Art verschwindet.