Ex-Fußball-Profi Breno:Neuer Ärger mit altem Vermieter

Breno vor Gericht.

Muss mit einem neuen Zivilprozess rechnen: der ehemalige Bayern-Profi Breno.

(Foto: dpa)

Der ehemalige FC-Bayern-Profi Breno sitzt im Knast, weil er seine Grünwalder Villa angezündet hat. Nun droht dem brasilianischen Fußballer ein neuer Prozess. Angeregt von seinem Ex-Vermieter.

Von Florian Fuchs

Es ging in jüngster Zeit aufwärts mit Breno, dem ehemaligen Fußballprofi des FC Bayern. Der Brasilianer, der sein Haus in Grünwald angezündet hat, benahm sich in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim so vorbildlich, dass er nun wochentags von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr als Freigänger das Gefängnisgelände verlassen und bei den Bayern im Jugendzentrum mitarbeiten darf. Nun allerdings droht dem 24-Jährigen neuer Ärger mit dem alten Vermieter: Der Mann will die durch den Brand im September 2011 ausgefallenen Mieteinnahmen erstattet bekommen. Die aber kann Breno als Häftling nicht bezahlen. Und deshalb droht dem verhinderten Fußballprofi ein Zivilprozess.

Die Mietsumme, die dem Eigentümer des Grundstücks in bester Grünwalder Lage während des Wiederaufbaus des Hauses entgangen ist, dürfte bei mehr als 100.000 Euro liegen. Auf jeden Fall ist es ein Betrag, den Breno laut Anwalt Sewarion Kirkidatse als Häftling unmöglich aufbringen kann. Der Rechtsbeistand des 24-Jährigen bestätigt die Forderung des Vermieters, nennt allerdings keine Summe. Er erklärt aber auch, dass Breno mehrfach versichert habe, das Geld an den Vermieter zu zahlen, sobald er wieder Einnahmen als Fußballprofi hat.

Dies könnte nicht mehr lange dauern. Breno soll bereits einen Vertrag mit seinem Heimatverein FC São Paolo haben, der gültig wird, sobald der Brasilianer aus dem Gefängnis entlassen wird. Die Chancen stehen gut, dass Breno noch in diesem Frühjahr wegen guter Führung vorzeitig frei kommt, eigentlich war er wegen der Brandstiftung im Sommer 2012 zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Nur dürfte das Versprechen Brenos für den Vermieter nicht so verheißungsvoll klingen. Wenn der 24-Jährige nach seiner Freilassung abgeschoben wird, würde es schwer werden, die Schulden in Brasilien aufzutreiben.

Nun könnte der FC Bayern ins Spiel kommen, um seinen ehemaligen Spieler zu unterstützen. Gerade Präsident Uli Hoeneß hatte ja oft betont, dem Brasilianer beizustehen. "Wir werden weiterhin alles tun, um dem Jungen zu helfen", sagte Hoeneß auch am Dienstag zur SZ. So stehe man Breno bei der Resozialisierung bei, indem er beim FC Bayern als Freigänger arbeiten könne. Tatsächlich kümmerte sich der Verein auch um Anwälte und bezahlte vor dem Prozess die Kaution des Fußballers.

Breno die ausstehenden Mietkosten vorzuschießen, sei jedoch zunächst nicht angedacht. "Wir können ja nicht auch noch die Probleme des Vermieters lösen", sagt Hoeneß. Man werde nun erst einmal abwarten. Als Lizenzspieler habe der Verteidiger gutes Geld verdient und werde dies wohl auch künftig als Profi wieder tun. Die Hoffnung ist, dass Breno seine Schulden selbst bezahlen wird.

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