Süddeutsche Zeitung

München heute:Ist die Stadt wieder reif für Olympia? / Wie sich Münchner auf die Wiesn vorbereiten

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Anna Hoben

Die European Championships, die zurzeit in München stattfinden, haben ein bisschen was von Sommermärchen. Sonne, Sport und gute Stimmung - es herrscht gerade eine ganz besondere Atmosphäre in der Stadt. Da liegt es nahe, diese Wettkämpfe auch als Testballon für mögliche Olympische Spiele zu sehen. Genau das hat der bayerische Innen- und Sportminister Joachim Herrmann (CSU) getan, als er in dieser Woche die Diskussion um eine erneute deutsche Olympia-Bewerbung eröffnet hat. Die European Championships zeigten, dass man Großevents auch im 21. Jahrhundert nachhaltig austragen könne, sagte Herrmann. Für ihn ist klar: "Deutschland muss sich - egal an welchem Standort - zu einer Bewerbung aufraffen."

Auch im Münchner Rathaus finden einige den Gedanken reizvoll. Da ist die Sportbürgermeisterin Verena Dietl (SPD), die davon schwärmt, wie sie als "Münchner Kindl" gerade das in der Stadt spüre, was sie von Olympia 1972 immer erzählt bekommen habe, diesen ganz speziellen Geist. Sie findet deshalb, "dass München den Mut besitzen könnte, den nächsten Schritt zu gehen". Auch Grünen-Stadtrat Beppo Brem, der beruflich in den vergangenen Jahren die Championships mitorganisiert hat, ist angetan von der Idee, Olympia wieder nach München zu holen. Und CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl sagt: "Ich kann mir Olympia in München auf jeden Fall vorstellen." Unter einer großen Bedingung, das fügen alle Politikerinnen und Politiker an: Nachhaltig müssten sie sein, die Spiele.

Ob das mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu machen ist? Einige sind da skeptisch. Etwa die Sprecherin des Bündnisses NOlympia und Fraktionschefin der Grünen im bayerischen Landtag, Katharina Schulze. "Die Rahmenbedingungen haben sich seit den letzten Bewerbungen nicht verändert", sagt sie. Das IOC sei schließlich immer noch das gleiche, inklusive "Knebelverträgen", die die finanziellen Risiken auf die Austragungsorte abwälzten. Auch mein Kollege Joachim Mölter sieht eine erneute Olympia-Bewerbung der Stadt München kritisch. Es sollte sich keiner die Sinne vernebeln lassen von dem gerade stattfindenden berauschenden Sportfest, schreibt er - und dass es verwegen sei, vom guten Gelingen europäischer Meisterschaften auf ein gutes Gelingen Olympischer Spiele zu schließen. Warum, das lesen Sie hier (SZ Plus).

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