Rabbinerkonferenz in München:„Die zivilisierte Welt hat sich in einen Dschungel verwandelt“

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Herrenrunde in Schwarz: Die Europäische Rabbinerkonferenz feiert in München den Umzug ihres Hauptsitzes von London an die Isar vor einem Jahr. (Foto: Stephan Rumpf)

Mit Kippa, Coke und Kippe: Die Europäische Rabbinerkonferenz feiert ihren Umzug an die Isar vor einem Jahr. Es wird eine Party zwischen großer Weltsorge – und jüdischem Humor.

Von Andrea Schlaier

Vor einer halben Stunde sind sie noch in dem holzgetäfelten Konferenzsaal zusammen gesessen, haben überlegt, wie sie es am besten anstellen, rauszugehen aus ihren teilweise streng gesicherten Gemeinden in Marseille, Breslau oder Leipzig zu den Menschen, um ihnen zu erzählen, was es heißt, Jude in der gemeinsamen Stadt zu sein. Dahinter steckt die Idee, Antisemitismus erst gar nicht entstehen zu lassen, die Wurzel zu packen, statt der Symptome. Kurz vor 20 Uhr sitzen dann ein paar jüngere Rabbiner Europas auf der schicken Outdoor-Eckcouch vor dem Eingang des gläsernen Hotelturms in Bogenhausen, Kippa auf dem Kopf, Coke in der Hand, Kippe zwischen den Fingern, und schnaufen erst mal durch. Gleich geht’s weiter: Die Geburtstagsparty steigt.

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