„Die Horrorshow des Benjamin Netanjahu“ war der Titel eines Gastbeitrags, den Etgar Keret vor einigen Monaten für die Süddeutsche Zeitung schrieb. Und als die SZ vor dem traurigen Jahrestag des Massakers der Hamas in Israel kürzlich einen Brief des Schriftstellers an seine Mutter veröffentlichte, stand darin dieses Resümee: „Dieses Jahr hat eine Ewigkeit gedauert und war so wie eine Wüste, und am Ende stehen wir neben einem Leichenberg, ohne auch nur einen Funken der Einsicht oder Hoffnung.“
Wenn Etgar Keret nun im Werkraum der Kammerspiele zu erleben ist, wird voraussichtlich dennoch nicht die Hoffnungslosigkeit dominieren – dafür ist dieser Schriftsteller, einer der erfolgreichsten und meistübersetzten Israels, zu charismatisch und humorvoll. Beim vierten Abend der Reihe „Schreiben über ,Die Situation‘“ wird ein Ensemble-Mitglied zunächst zwei Kurzgeschichten des Autors lesen. Anschließend wird Keret mit Hannah Dannel vom mitveranstaltenden Institut für Neue Soziale Plastik sprechen – intensiv wird das jedenfalls sicherlich.
Etgar Keret im Gespräch, Sonntag, 3. November, 20 Uhr, Münchner Kammerspiele, Werkraum, Infos und Tickets: www.muenchner-kammerspiele.de