Erzbistum München:Marx setzt auf die Frauen

Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hat eine weitgehend neue Führungsriege bestimmt - und die Zahl seiner Ressorts reduziert.

Monika Maier-Albang

Die Verwaltung des Münchner Erzbistums bekommt eine neue Führungsriege - und die ist fast zur Hälfte weiblich. Mit Gabriele Rüttiger, Elke Hümmeler und Sandra Krump werden drei Frauen Ressorts vorstehen. Insgesamt soll es künftig nur noch sieben statt 15 Verwaltungsbereiche geben. Die Ressorts wurden im Zuge einer Verwaltungsreform neu geordnet; sie sollen nach einer einjährigen Übergangszeit installiert werden.

Erzbischof Marx wird Kardinal

Erzbischof Reinhard Marx hat eine neue Führungsriege eingesetzt und dabei drei von sieben Posten an Frauen vergeben.

(Foto: dapd)

Von den Referatsleitern, die bereits unter Kardinal Wetter gearbeitet haben, bleibt lediglich Elke Hümmeler im Amt. Die 53-Jährige, die seit 1996 für die Caritas zuständig war, übernimmt das Ressort "Caritas und soziale Dienste".

Einige Personalentscheidungen hatte Erzbischof Reinhard Marx bereits im Laufe des vergangenen Jahres getroffen: Personalreferent bleibt Siegfried Kneißl. Finanzdirektor Klaus-Peter Franzl wird auch das bislang eigenständige Bauwesen mit übernehmen. Thomas Schlichting wird das ebenfalls neu entstehende Ressort "Seelsorge und kirchliches Leben" leiten.

Bislang gab es zwei eigenständige Seelsorgsreferate. Von den sieben Ressorts werden nur drei von Priestern geleitet: Kneißl, Franzl und Schlichting sind Pfarrer.

Bereits seit 2010 mit Leitungsaufgaben betraut ist auch Stefan Korta. Der promovierte Kirchenrechtler wird das Ressort "Zentrale Funktionen" übernehmen. Der 40-jährige Korta war im Januar Chef des Rechtsreferats geworden, nachdem der bisherige Referatsleiter, Lorenz Wolf, die Leitung des Katholischen Büros in Bayern übernommen hatte.

Das neue Ressort "Zentrale Funktionen" gliedert sich in die Bereiche Recht, Kommunikation, Dokumentation und Technische Dienste. Korta promovierte an der Universität Freiburg im Fach Kirchenrecht, später wurde er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kirchenrecht der Katholischen Universität Eichstätt. Im Münchner Ordinariat ist Stefan Korta seit 2002 tätig, wo er persönlicher Referent von Lorenz Wolf war.

Zwei Ressortleiter steigen aus der mittleren Ebene auf. Gabriele Rüttiger, seit 2002 im Münchner Ordinariat für den Fachbereich Schulpastoral und Ganztagsschulen zuständig, wird die neu gegründete Abteilung für Grundsatzfragen leiten. Die 57-Jährige hat Erziehungswissenschaften, Sozialpädagogik und Theologie in Bamberg und Benediktbeuern studiert, in Würzburg promoviert und später an der Katholischen Universität Eichstätt gearbeitet.

Rüttiger war als Krisenseelsorgerin für die Schüler im Kloster Ettal eingesetzt, nachdem dort Missbrauchsfälle bekannt geworden waren. Das Grundsatzreferat soll eine "pastorale Denkwerkstatt" sein, für Qualitätssicherung sorgen und "strategische Entwicklungen" voranbringen.

Neu im Leitungsteam ist auch Sandra Krump. Die 39-Jährige wird das Ressort Bildung leiten, zu dem die Bereiche Schule, außerschulische Bildung und Kindertagesstätten gehören sollen. Krump leitete seit 2008 die Abteilung II des Schulreferats im Münchner Ordinariat. Zuvor war sie Fachreferentin im bayerischen Kultusministerium.

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