Erweiterung in Riem:Die letzten Klötzchen im Messe-Baukasten

Lesezeit: 1 min

Die Ausstellungsflächen sollen dank zweier neuer Hallen auf 200 000 Quadratmeter wachsen

Die Messe in Riem war von Anfang an nach dem Baukasten-Prinzip geplant - erst 12, dann 14, dann 16 Hallen. Und weil die nicht mehr ausreichen, kommen nun zwei neue Klötzchen hinzu: Am Dienstag setzten die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Messe-Chef Klaus Dittrich den ersten Spatenstich für die Hallen C5 und C6 sowie einen weiteren Konferenzbereich. "Wir geben damit ein positives Signal für den gesamten Wirtschaftsraum München", sagte OB Reiter. Die beiden Hallen sollen in zwei Jahren stehen, die Kosten liegen bei 106 Millionen Euro. Das Projekt stellt den letzten Bauabschnitt des 1998 eröffneten Areals dar. Zwei Jahrzehnte danach wird die Messe zu Ende gebaut.

In Riem ist es eng geworden. Mittlerweile stehen rund 600 Aussteller auf der Warteliste für die weltweit größte Messe, die Bauma. Mit den beiden neuen Gebäuden wächst die Ausstellungsfläche um 20 000 auf 200 000 Quadratmeter - das entspricht etwa der Hälfte der Theresienwiese. Dazu kommt das Freigelände mit 400 000 Quadratmetern. "Wir brauchen diese Hallen, um der steigenden Nachfrage unserer Kunden gerecht zu werden", sagte Messe-Chef Dittrich. "Das ist ein sichtbares Zeichen für den Erfolg der Messe München." Die Messe stemmt die Baukosten aus eigener Kraft - ohne Zuschüsse der Gesellschafter Freistaat, Stadt, IHK und Handwerkskammer.

In diesem Jahr peilt Dittrich einen Rekord an: Nachdem 2016 die Großschauen Bauma, Ispo und die Umweltmesse Ifat stattfinden, will die Messe beim Umsatz die Marke von 400 Millionen Euro knacken. Damit gehört die Messegesellschaft zu den zehn größten der Welt. "Die internationalen Leitmessen ermöglichen der bayerischen Wirtschaft Vernetzung und direkten Zugang zu Auslandsmärkten", sagte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Im vergangenen Jahr setzte die Gesellschaft 277 Millionen Euro um und erzielte einen Gewinn von 84 Millionen Euro vor Steuern. Auch Veranstaltungen im Ausland und Kongresse laufen gut. Im März trafen sich allein 12 000 Urologen in Riem. Im September werden 15 000 Diabetologen erwartet.

Der Messe-Baukasten mag nun leer und die letzten Klötzchen bald gesetzt sein - wunschlos glücklich ist der Messe-Chef dennoch nicht. Dittrich hofft für die bald 18 Hallen auf einen eigenen S-Bahn-Anschluss mit direkter Verbindung zum Flughafen.

© SZ vom 29.06.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: