Ernährung:So gehören Lebensmittel gelagert

82 Kilogramm Essen wirft jeder Münchner jährlich weg. Dabei können Verbraucher einiges machen, damit Lebensmittel frisch bleiben und nicht so schnell verderben.

Von Victoria Michalczak und Pia Ratzesberger

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(Foto: Florian Peljak)

Müll ist nicht immer Müll. Denn ziemlich vieles, was sich im Küchenabfall türmt, könnte man eigentlich noch essen. Zum einen wissen manche nicht, wann der Joghurt wirklich schlecht, welcher Schimmel unbedenklich ist. Zum anderen lagern viele ihre Einkäufe aus dem Supermarkt falsch, sodass sie schneller verderben. Am vergangenen Wochenende haben mehrere Münchner Organisationen mit einer "Schnibbelparty" am Stachus auf diese Verschwendung aufmerksam gemacht. 82 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Münchner innerhalb eines Jahres in die Tonne. Sechs Tipps, wie man es besser macht.

Gemüse

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(Foto: Claus Schunk)

Am besten räumt man Gemüse in eines der oberen Fächer des Kühlschranks, dort wo es nicht gar so kalt ist. Alle Sorten sollten aber möglichst voneinander getrennt gelagert werden, denn einiges Gemüse sondert ein Reifegas ab, Ethylen nennt sich das. Dadurch verdirbt auch das andere Gemüse in der Nähe schneller. Manche Einkäufe allerdings sollten ohnehin nie in den Kühlschrank, zum Beispiel Tomaten. "Die sind sehr kälteempfindlich und halten sich besser, wenn sie in einer Schale bei Raumtemperatur lagern", sagt Anna Dockhorn, Mitglied bei Foodsharing, einer Internetplattform, auf der man übrige Einkäufe an andere weitergeben kann. Auch Auberginen oder Kürbisse mögen keine Kälte.

Joghurt

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(Foto: Johannes Simon)

Oft ist abgepackter Joghurt noch mindestens zwei Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum essbar. Besonders gelte das für Naturjoghurt, erklärt Daniela Kreh von der Verbraucherzentrale Bayern. Auch wenn die Farbe bei Fruchtjoghurt etwas verblasst, heißt das nicht, dass der Joghurt schlecht ist. Wenn aber der Deckel sich wölbt, das Produkt schlecht riecht oder gar schon Schimmel erkennbar ist, "dann weg damit", sagt Krehl. Wenn man sich nicht sicher ist, könne man auch mit einem kleinen Löffel probieren. Spürt man ein leichtes Prickeln auf der Zunge, sollte der Joghurt in den Müll.

Obst

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(Foto: Claus Schunk)

Wer wissen will, wie er sein Obst richtig lagert, sollte sich am besten überlegen, wo es herkommt: Zitrusfrüchte, die in der Sonne reifen, mögen es auch Zuhause nicht kalt. Kirschen dagegen, die auch bei unseren eher durchwachsenen Temperaturen röten, können schon in den Kühlschrank. Genau wie beim Gemüse gilt aber auch hier, dass man alle Sorten getrennt lagern sollte. Die hübsch angerichtete Obstschale mit Äpfeln und Aprikosen nämlich lasse die Einkäufe schnell verderben, sagt Anna Dockhorn von Foodsharing. Vor allem Äpfel sondern viel Ethylen ab.

Brot

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Laibe trocknen schnell aus, deshalb sollte man sie in einen Brotkasten oder eine Plastiktüte packen. Am besten ordert man beim Bäcker das Brot am Stück. Denn auch wenn es praktisch ist: Geschnittenes Brot schimmelt schneller.

Fleisch

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(Foto: Florian Peljak)

Fleischprodukte müssen schnell in den Kühlschrank und am besten ins unterste Fach. Dort ist es am kältesten. Auf der Packung steht hier normalerweise kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verbrauchsdatum. Das heißt, bis zu diesem Zeitpunkt sollte das Fleisch auch wirklich gegessen werden. Besonders Geflügel und Hackfleisch können Salmonellen verbreiten. Deswegen immer gut durchbraten und das Fleisch in rohem Zustand nicht in Kontakt mit anderen rohen Lebensmitteln bringen. Zum Beispiel sollte man verschiedene Schneidebretter für Geflügel und Salat verwenden. Hat man die Verpackung geöffnet und möchte einen Teil des Fleischs erst am nächsten Tag essen, ist es sicherer, es bereits zu braten. Wenn man das übrige rohe Fleisch stattdessen luftdicht im Kühlschrank aufbewahrt, sollte man es auch möglichst schnell verzehren und sich nicht mehr auf das Verbrauchsdatum verlassen.

Eier

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(Foto: Catherina Hess)

Auf der Verpackung von Eiern stehen zwei Daten: Eines gibt an, ab wann sie im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Das zweite ist das Verfallsdatum. Die bayerische Verbraucherzentrale rät, Eier von Anfang an im Kühlschrank zu lagern. Außerdem nutzt man besser die vorgefertigten Ausbuchtungen in der Kühlschranktür, als den Eierkarton, denn Salmonellen befinden sich außen auf den Eierschalen und verbreiten sich in einem Karton leichter.

Käse

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(Foto: Florian Peljak)

Wer Käse mit sogenanntem Edelschimmel kauft, wie zum Beispiel bayerischen Blauschimmelkäse, sollte den getrennt von anderen Käsesorten aufbewahren, rät die Verbraucherzentrale. Sonst kann man im Zweifelsfall nicht mehr unterscheiden, ob nur der harmlose Edelschimmel auf den anderen Käse übergreift, oder ob der wirklich schlecht wird. Handelt es sich nicht um Edelschimmel, ist der nämlich hochgiftig.

© SZ vom 30.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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