Ermittlungen wegen Fischsterben:Tierpark weist Vorwürfe zurück

  • Im Auer Mühlbach, der durch den Tierpark Hellabrunn führt, sind zahlreiche Fische plötzlich gestorben - Chemikalien aus dem Zoo könnten schuld sein.
  • Der Tierpark weist die Vorwürfe zurück.
  • Nun soll es ein zweites Gutachten geben.

"Wir sind selbst Betroffene und arbeiten mit der Polizei zusammen, um die Sache aufzuklären", sagt Daniel Hujer vom Tierpark Hellabrunn. Die Sache - das ist das rätselhafte Fischsterben im Auer Mühlbach von Anfang August.

Jetzt kam der Verdacht auf, dass bei der Reinigung des Robbenbeckens Chemikalien in den Auer Mühlbach gelangt sein könnten, er führt direkt durch den Tierpark. Hujer hält das für unwahrscheinlich: Die von der Polizei entnommenen Fisch- und Wasserproben auf dem Zoogelände seien negativ gewesen, sagt er.

Sicher ist nach Aussagen der Polizei bislang nur eines: Den rund 1000 Fischen, darunter zahlreiche gefährdete Arten wie Äschen oder Koppen, die am 4. August mit dem Bauch nach oben tot an der Krämermühle trieben, wird laut einem Gutachten eine "nicht natürliche Todesursache" bescheinigt. Genau in jenen Tagen, nämlich vom 2. bis 4. August, wurde im Tierpark das Wasser im Robbenbecken abgelassen, das Becken mit verdünnter Chlorbleichlauge gesäubert und am Vormittag des 4. August wieder frisch befüllt.

Alle Tiere seien gesund gewesen

Der Auer Mühlbach sei ein existenzieller Teil des Tierparks, meint Hujer. Die empfindlichen Flamingos beispielsweise, die nördlich des Robbenbeckens direkt im Auer Mühlbach stehen und daraus ihre Nahrung picken, hätten im Anschluss an die Reinigung keine Auffälligkeiten gezeigt, ebenso die Futterfische und die Enten. "Alle Tiere wurden untersucht, alle waren gesund", so der Pressesprecher.

Nun will die Kriminalpolizei ein zweites Gutachten einholen: Nach den Sommerferien wird das Wasser im Robbenbecken abgelassen, dann wird es weitere Untersuchungen geben. Wie Polizeisprecher Thomas Baumann betont, sei das Gutachten nur ein Teil in einer ganzen Reihe von polizeilichen Ermittlungen. Welche Ursachen noch für das mysteriöse Fischsterben infrage kämen, dazu gibt es keine Antwort.

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