Süddeutsche Zeitung

Ermittlungen:Brandstiftung in Mehrfamilienhaus

Feuerwehr muss Bewohner von Balkonen und dem Dach retten

Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr am frühen Mittwochmorgen an ihrer Einsatzstelle in der Reichenhaller Straße eintrafen, standen bereits mehrere Menschen auf Balkonen und dem Dach eines Mehrfamilienhauses und schrien um Hilfe. Mit einer Drehleiter retteten die Feuerwehrmänner zehn Personen aus dem dreistöckigen Gebäude Harlaching. Nun ermitteln die Brandfahnder der Kriminalpolizei: Polizisten fanden an zwei verschiedenen Stellen angezündetes Gerümpel, der Verdacht auf Brandstiftung liegt deshalb nahe.

Nahezu gleichzeitig hatten ein Hausbewohner und ein Anwohner vom Gebäude gegenüber das Feuer gegen 3 Uhr gemeldet. Die Flammen im Treppenhaus des ersten und zweiten Stocks hatten Bewohnern den Fluchtweg ins Erdgeschoss abgeschnitten. Dennoch gelang es den Einsatzkräften der Feuerwehr, sämtliche Bewohner zu retten. Zwei Männer erlitten leichte Rauchgasvergiftungen und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert. Das Feuer griff nicht auf die Wohnungen über, der Sachschaden beträgt schätzungsweise 50 000 Euro.

Die Brandfahnder haben noch keine Spur, sie ermitteln laut Mitteilung des Präsidiums in alle Richtungen. Hinwiese auf eine rechtsmotivierte Tat gibt es nicht: In dem Gebäude sind 144 Personen gemeldet, unter anderem ist dort ist ein Wohnprojekt für sozial Schwache untergebracht. Laut Polizei leben dort auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

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Quelle:
SZ vom 16.03.2017 / SZ
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