Ermittlungen:Brandserie in Sendlinger Mehrparteienhaus verängstigt Bewohner

Gleich drei Mal in vier Tagen bricht in einem Wohngebäude Feuer aus. Beim jüngsten Brand wurde das Haus stark verrußt - die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Von Günther Knoll

Drei Brände innerhalb von vier Tagen in einem Wohngebäude in Sendling - kein Wunder, dass die Bewohner Angst vor einem Serientäter haben. Nach zwei relativ harmlosen Feuern am Freitag und am Samstag jeweils in Kellerabteilen brannte es am Montagabend erneut - diesmal im Treppenaufgang des Kellers, der zu mehreren Wohngebäuden im Bereich Karwendel- und Sylvensteinstraße gehört.

Der Täter setzte dort möglicherweise Plastikteile in Brand, es kam zu starker Rauchentwicklung. Das bemerkten Bewohner und alarmierten gegen 21 Uhr die Feuerwehr. Die rückte mit 70 Leuten an, um zu löschen und um die Bewohner heil aus dem Mehrparteienhaus zu bringen. Weil das Treppenhaus des sechsstöckigen Gebäudes bereits stark verraucht war, mussten mehrere Personen mit Leitern aus ihren Wohnungen gerettet werden. Zwei Bewohner wurden mit Fluchthauben aus dem fünften Stock nach unten geführt. Ein 54-jähriger Mann entkam selbständig aus seiner Wohnung, er musste mit einer Rauchgasvergiftung vorübergehend ins Krankenhaus. Zwei ältere Bewohnerinnen erlitten leichte Vergiftungen. Das Feuer selbst war relativ schnell gelöscht, wie die Feuerwehr berichtet. Weil das Haus stark verrußt war, fanden die Bewohner für die Nacht in einer Pension oder bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf.

Das erste Mal hatte es am Freitag kurz vor Mitternacht in einem Kellerabteil des Hauses gebrannt. Entdeckt hatte den Brand ein Elektriker, der wegen eines Stromausfalls gerufen worden war. Die Feuerwehr fand einen Koffer mit Akkus, der in Brand geraten war. In der Nacht darauf brannte es in zwei Abteilen des Nachbarkomplexes, mehrere Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Der Schaden betrug im ersten Fall 10 000, im zweiten 30 000 Euro. Im dritten Fall geht die Polizei wegen der Verrußung von mindestens 70 000 Euro aus. Sie ermittelt nun wegen Brandstiftung.

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