Eine Ikone des Widerstands gegen den NS-Terror: das Profilbild eines jungen Mannes, das volle Haar gescheitelt, im Mund eine Pfeife. Alexander Schmorell, Mitbegründer der Gruppe „Weiße Rose“. Wobei das mit der Ikone durchaus wörtlich zu nehmen ist: Als „Alexander von München“ wurde der im russischen Orenburg geborene Schmorell 2012 von der russisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen.
In München erinnern an ihn das Familiengrab auf dem Friedhof am Perlacher Forst, die Gedenkstätte an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Schmorellplatz im Stadtteil Harlaching.
Seit Mittwochnachmittag steht dort auch ein Erinnerungszeichen. Mit ihm gedenkt die Stadt des am 13. Juli 1943 von den Nazis ermordeten Studenten. Der Einweihung ging eine Gedenkstunde am Albert-Einstein-Gymnasium voraus, dem einstigen „Neuen Realgymnasium“. Dort hatte Schmorell seinen späteren Weiße-Rose-Mitstreiter Christoph Probst kennengelernt.
Neben Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums nahmen Alexanders Neffe Markus Schmorell, Stadtrat Sebastian Weisenburger (Grüne) in Vertretung des Oberbürgermeisters, Ludwig Spaenle (CSU), der Beauftragte der Staatsregierung für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, sowie Hildegard Kronawitter, die Vorsitzende der Weiße-Rose-Stiftung, teil.
In seinen letzten Worten, überliefert in einem Brief an seine Eltern, schrieb Schmorell aus dem Gefängnis in Stadelheim davon, „meiner tiefen Überzeugung und der Wahrheit gedient zu haben. Dies alles lässt mich mit ruhigem Gewissen der nahen Todesstunde entgegensehen“.