Zum 80. Geburtstag:„München leuchtet“ für Erich Lejeune

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Erich Lejeune, hier bei der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens im Deutschen Theater 2023. (Foto: B. Lindenthaler/IMAGO)

Die Stadt ehrt den Unternehmer, Motivationscoach, Fernsehmoderator und großzügigen Spender – unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Sabine Buchwald, Martina Scherf

Leuchtendes Präsent

Er ist Unternehmer, Motivationscoach, Fernsehmoderator und war 22 Jahre lang Honorarkonsul der Republik Irland in Bayern und Thüringen: Professor Dr. phil. h.c. mult. Erich Lejeune, am Samstag 80 Jahre alt geworden. Oberbürgermeister Dieter Reiter überreichte ihm am Freitag im Rathaus ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, die Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Gold. Reiter: „Diese hohe städtische Ehrung für Ihr außerordentliches wirtschaftliches und soziales Engagement war überfällig. Das sieht man schon daran, dass sie später kommt als die Auszeichnungen auf Bundesebene mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse und auf Landesebene mit dem Bayerischen Verdienstorden. Schließlich haben Sie gerade auch für München in vieler Hinsicht Herausragendes geleistet.“

Lejeune, 1944 in Dorfen im Landkreis Erding geboren, arbeitete viele Jahre als Moderator bei München TV, erlangte als Motivationscoach und Buchautor Bekanntheit und gründete zudem das Unternehmen „ce Consumer Electronics“. Seit mehr als 20 Jahren ist der Münchner Vorsitzender der von ihm gegründeten Stiftung „Herz für Herz“, die unter anderem weltweit Herzoperationen und diagnostische Maßnahmen bei Patientinnen und Patienten, insbesondere bei Kindern aus armen Regionen, finanziert. Lejeune unterstützte zudem mit Spenden die Gründung des Alten- und Service-Zentrums Maxvorstadt in der Gabelsbergerstraße, das Münchenstift-Altenheim in Ramersdorf sowie das Förderzentrum Phoenix Schule. An der Hochschule für Philosophie stiftete er einen Lehrstuhl.

Getrübte Freude

Daria Onyshchenko, Filmemacherin aus der Ukraine. (Foto: Stephan Rumpf)

„Wir freuen uns riesig, dass trotz des Kriegs die ukrainische Nationalmannschaft bei dieser Fußball-EM dabei ist“, sagt Daria Onyshchenko. Aber leider gehe der Krieg in der Ukraine weiter. Um auf die Tragödie in ihrer Heimat hinzuweisen, organisiert die seit Langem in München lebende ukrainische Filmemacherin an diesem Montag, 17. Juni, am Tag des ersten Matches der Ukraine-Elf, von 10.30 bis 12.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Wittelsbacher Platz für ukrainische Fans und Sympathisanten. Es werden Künstler auftreten, und es gibt eine Installation: die zerstörte Stadion-Tribüne aus Charkiw.

Nächste Generation

Johannes Dengler, Geschäftsführer von Dallmayr. (Foto: privat)

Nach 46 Jahren zieht sich Wolfgang Wille (83) aus der Geschäftsführung der Dallmayr-Gruppe zurück. Seine Nachfolge als persönlich haftender Gesellschafter übernimmt Johannes Dengler (53), der das Unternehmen künftig gemeinsam mit dem ebenfalls persönlich haftenden Gesellschafter Florian Randlkofer (56) leitet. Wolfgang Wille bleibt dem Unternehmen als Gesellschafter beratend verbunden.

„Ich habe vor der Lebensleistung meines Schwiegervaters riesigen Respekt“, sagt Dengler. Wille habe es trotz des großen Wachstums geschafft, die familiäre Prägung des Unternehmens zu bewahren. Unter seiner Leitung habe sich Dallmayr von einem regionalen Münchner Traditionsunternehmen mit mehr als 300-jähriger Geschichte zur internationalen Marke mit zuletzt etwa 1,2 Milliarden Euro Umsatz entwickelt, teilt die Geschäftsführung mit. Es würden allein 75 000 Tonnen Röstkaffee jedes Jahr verkauft, und das Geschäft mit den Kaffeeautomaten beschäftige mehr als 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 18 Ländern. Dazu kommen das Delikatessengeschäft, Catering und das Sterne-Restaurant „Alois – Fine Dining“ im Stammhaus an der Münchner Dienerstraße.

„Ich freue mich, dass wir mit Johannes Dengler einen persönlich haftenden Gesellschafter aus der Familie stellen können“, sagt Wolfgang Wille. Sein Schwiegersohn ist seit 22 Jahren in leitenden Funktionen bei Dallmayr tätig. Seine Karriere begann er nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Mannheim bei McKinsey. Bei Dallmayr stieg er 2012 in die Geschäftsleitung des Unternehmensbereichs Kaffee und Tee auf.

Klangvoller Titel

Drei neue Staatsschauspieler: Robert Dölle, Michael Goldberg und Oliver Stokowski (Foto: Andreas Gebert/StMWK)

Robert Dölle, Michael Goldberg und Oliver Stokowski dürften sich Bayerische Staatsschauspieler nennen. Am Ende der Aufführung „James Brown trug Lockenwickler“ im Residenztheater überreichte Kunstminister Markus Blume ihnen vor wenigen Tagen die Auszeichnung. „Die Ehrung ist eine verdiente Anerkennung für herausragende künstlerische Leistungen, leidenschaftliches Engagement und viele inspirierende Bühnenmomente“, so der Minister. Sie alle drei, die seit 2019 zum Resi-Ensemble gehören, seien Schauspieler mit Leib und Seele.

Dölle studierte an der Otto-Falckenberg-Schule, spielte unter anderem an den Kammerspielen, am Schauspiel Frankfurt und Köln. Goldberg erhielt seine Ausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule, stand am Deutschen Theater Berlin und bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne. Stokowski studierte Musik in Kassel und Schauspiel in Graz, hatte Engagements in Hannover, Zürich und Wien. Im ZDF war er von 2001 bis 2005 als „Der Ermittler“ zu sehen.

Bella Italia

Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys (Foto: Florian Peljak)

Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys haben es mit ihrem neuen Album „Kult“ erneut auf Platz eins der offiziellen deutschen Album-Charts geschafft. Das war der Band um Bianco und seinem Kollegen, der sich kurz Zanti nennt, bereits vor zwei Jahren mit dem Album „Mille Grazie“ gelungen. Das Geheimnis ihres Erfolgs? Vielleicht das Rätsel, das sie um sich selbst machen. Sicherlich ihr Sinn für Humor und die Sehnsucht nach italienischer Lebensart, nach Sonne, Strand und Wasser, die ihre Italo-Schlager auslösen. Ihr erklärtes Ziel ist, und das ist kein Geheimnis: am 15. November die Münchner Olympiahalle zu füllen.

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:Das verlorene Lachen

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