Zufrieden mit dem Ergebnis:Blau-weißes Juwel am Grünen Markt

Die Grundschul-Renovierung überzeugt alle. Erding hat für die Sanierung des 100 Jahre alten Hauses 4,9 Millionen Euro ausgegeben.

Matthias Vogel

Erding will Schulstadt sein, das betont Bürgermeister Max Gotz (CSU) immer wieder. Es sind aber nicht nur Lippenbekenntnisse, Gotz und der Stadtrat lassen Taten folgen: Das Ergebnis der 4,9 Millionen Euro teuren Renovierung der Grundschule am Grünen Markt kann sich sehen lassen, edel erhebt sich das Gebäude in blau-weißem Gewand in der Innenstadt. Und weil der 100 Jahre alte Bau so ein Juwel geworden ist, erstaunt es kaum, dass während der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag intensiv über die Verkleidung der Fassade des noch im Rohbau befindlichen Nebengebäudes diskutiert wurde.

Holzpaneelen ja, aber waagerecht oder senkrecht? Heimische Lärche oder lieber sibirische? Verwittert die Verkleidung gleichmäßig oder gibt es Flecken? Und inwiefern ist diesbezüglich eine Lasur hilfreich? Nach einer halben Stunde war sich das Gremium weitgehend einig: Die waagerecht anzubringenden Paneelen werden aus sibirischer Lärche sein, weil sie langsamer gewachsen ist und dadurch länger hält. Und um die Lebensdauer noch zu erhöhen, wird die Lasur - wie von Architekt Ralf Grotz vorgeschlagen - lasiert.

Das hölzerne Kleid für den Anbau im Osten des Hauptgebäudes, in dem ein Mehrzweckraum und der Schulkindergarten Platz finden werden, ist wie ein Feinschliff für die Gesamtoptik. Genauso muss das Gelände rund um die Inklusionsschule noch begrünt werden. Ansonsten ist Schulleiterin Monika Eder einfach nur glücklich mit ihrer von Grund auf renovierten Schule. "Die zwei Jahre Bauzeit waren zwar anstrengend, aber richtigen Grund zur Beschwerde gab es nie", sagt sie. Kleinere Pannen habe man mit Humor genommen. "Bei einer Kollegin kam während des Unterrichts ein Bohrer durch den Fußboden."

Im dritten von drei Stockwerken hat eine vierte Klasse das neue Panorama-Klassenzimmer bezogen. Ein riesiges Fenster bis zum Boden ermöglicht in diesem Raum im obersten Geschoss einen großartigen Blick über Erding. "Der würde auch eine schöne Wohnung für die Schulleitung abgeben", scherzt Eder. Doch auch so wurde das Kollegium wurde für die staubige Zeit während der Bauarbeiten entschädigt.

Im Büro der Schulleiterin und in einigen Klassenzimmern auch kam unter dem abgewetzten Linoleum ein alter Holzboden zum Vorschein, der ein wenig aufpoliert wurde und jetzt für eine angenehme Atmosphäre sorgt. Und dann gibt es da noch das neue Lehrerzimmer. "Eigentlich war dieser Raum als Seminarraum gedacht", sagt Eder und schaltet die vielen Lampen im 1960er-Jahre-Stil an. "Aber das eigentliche Lehrerzimmer müssen wir als zusätzliches Klassenzimmer nutzen, wir haben wieder mehr Schüler bekommen."

218 sind es genau. Sie profitieren am meisten von der Runderneuerung. Im PC-Raum wurden 15 moderne Arbeitsplätze eingerichtet, die "versifften und stinkenden" Toiletten sind Geschichte und die Atmosphäre ist überall angenehm. "Das ist für uns als Inklusionsschule mit Fokus auf die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder wichtig", sagt Eder. "Das Klassenzimmer ist auch ein Erzieher." Ein dickes Lob hatte die Schulleiterin nicht nur für die Stadt übrig, sondern auch für Architekt Ralf Grotz: "Er hat hier mit unheimlich viel Engagement und Liebe zum Detail gearbeitet."

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