Süddeutsche Zeitung

Zehn Feuerwehren im Einsatz:Großbrand in Schwaig

Lagerhallen- und Werkstattkomplex geht in Flammen auf

Ein Großbrand hat in der Nacht auf Donnerstag in einem Gewerbegebiet in Schwaig einen Lagerhallen- und Werkstattkomplex inklusive der darin befindlichen Fahrzeuge, Geräte und Maschinen zerstört. Mehr als hundert Feuerwehrleute von zehn Feuerwehren aus Erding, Hallbergmoos, Oberding, Wartenberg und vom Flughafen München waren stundenlang im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Der Sachschaden am Gebäude und dem Inventar beträgt laut Polizeiangaben etwa eine halbe Million Euro. Menschen wurden nicht verletzt.

Löschwasser friert ein

Gegen 19 Uhr schlug ein Anwohner Alarm, nachdem er bemerkt hatte, dass in einer verschlossenen Werkstatthalle an der Sandstraße ein dort abgestelltes Auto in Brand geraten war. Die Flammen griffen schnell um sich und zerstörten die Lagerhalle mit den darin abgestellten Fahrzeugen, Arbeitsmaschinen und sonstigen Gerätschaften. Die aus der gesamten Umgebung angerückten Feuerwehren hatten Mühe, den Brand unter Kontrolle zu bringen, da es während der Löscharbeiten mehrmals zu gefährlichen Verpuffungen und großen Stichflammen kam. Auch die Rauchentwicklung war zum Teil so massiv, dass beinahe der Flugverkehr am nahen Flughafen beeinträchtigt worden wäre. Außerdem erschwerte die extreme Kälte die Brandbekämpfung, da das Löschwasser sehr schnell gefror.

Polizei muss Verzweifelte beruhigen

Die Feuerwehren konnten nicht verhindern, dass die Flammen von der ersten in Brand geratenen Halle auf eine benachbarte Lagerhalle übergriffen. Zusätzlich erschwerte es die Arbeit der Feuerwehrleute, dass eine Gruppe von verzweifelten Mitarbeitern und Nutzern der Hallen versuchten, trotz Lebensgefahr in die lichterloh brennenden Hallen zu gelangen, um noch etwas zu retten. Die Polizei musste Verstärkung rufen, um die Verzweifelten zu ihrem eigenen Schutz zu beruhigen und zurückzuhalten, und auch, damit die Feuerwehrleute ungehindert ihre schwierige Arbeit machen konnten.

Noch in der Nacht begann der Kriminaldauerdienst der Kripo Erding mit ersten Ermittlungen. Doch auch die spezialisierten Brandfahndern der Kripo konnten am Donnerstag bei Tageslicht wegen des enormen Zerstörungsgrads keine konkrete Brandursache feststellen. Ein technischer Defekt durch Stromleitungen ist denkbar. Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandstiftung wurden nicht gefunden.

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Quelle:
SZ vom 27.01.2017 / flo
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