Wirtshaussterben in Taufkirchen: Irsara hört auf

Gaststätte soll therapeutische Wohngemeinschaft werden

Der Pächter des Gasthauses Irsara in der Erdinger Straße in Taufkirchen hört auf. Künftig ist dort kein Gastronomiebetrieb mehr geplant, sondern eine Wohngemeinschaft für Suchtkranke. Der Bauausschuss, der sich mit einem Antrag auf Umnutzung des Gebäudes befasst hat, steht dem Vorhaben zwar aufgeschlossen gegenüber; will aber vor einer Entscheidung, dass der Träger das Konzept im Gremium vorstellt.

Der Irsara zählt zu den letzten alten Taufkirchener Wirtschaften, die alle nach und nach geschlossen oder anderweitig verwendet wurden. Die Bahnhofsrestauration Germaier ist seit Jahrzehnten zu und steht leer. Der Weißbräu in der Erdinger Straße erlitt dasselbe Schicksal. Im Gasthof zur Post wohnen mittlerweile unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Von den alten Wirtschaften im Ortskern existieren dann nur noch der Wagnerwirt und das Bräustüberl. Diese Entwicklung nahm auch der Bauausschuss bedauernd zur Kenntnis, aber zumindest soll es beim Irsara keinen Leerstand geben. Unter der Trägerschaft des Prob, einem Verein für Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie in München, soll dort eine therapeutische Wohngemeinschaft mit acht Plätzen für Menschen mit Suchterkrankung entstehen. Die bisherigen Gasträume sollen als Ess- und Sozialräume verwendet werden, die Pächterwohnung im ersten Obergeschoss und die bisherigen Gästezimmer im Dachgeschoss sollen als Einzelzimmer verwendet werden. Änderungen an der Außenfassade sind nicht vorgesehen. Das Angebot richtet sich insbesondere an Menschen mit Alkoholabhängigkeit, die bereits eine Entwöhnungs- oder Sozialtherapie abgeschlossen haben und zur Festigung in eine therapeutische Wohngemeinschaft wechseln wollen. "Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden", sagte Bürgermeister Franz Hofstetter. Er schlug vor, einen Vertreter des Vereins zur nächsten Sitzung einzuladen, damit er das Konzept vorstelle. Der Vorschlag wurde angenommen.