Winter Games:Mit fettem Applaus

Winter Games: Ungewohnt: Am Wochenende wurde auf dem Freisinger Marienplatz ein Snowboard-Contest ausgetragen.

Ungewohnt: Am Wochenende wurde auf dem Freisinger Marienplatz ein Snowboard-Contest ausgetragen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Freising feiert zum zweiten Mal die Winter Games

Von Kerstin Vogel, Freising

Schneebedeckte Rampen und eine Art Skilift direkt vor dem altehrwürdigen Freisinger Rathaus, fast 20 warm angezogene junge Menschen, die auf Snowboards und Skiern waghalsige Tricks und Sprünge zeigen. Dazu eine steilere Rampe, von der sich BMX-Radfahrer in die Tiefe stürzen, um über eine gegenüber liegende Schanze fast noch akrobatischere Flüge vorbei an der Mariensäule zu absolvieren. Außerdem im Angebot: eine Halfpipe für spektakuläre Aktionen der Skateboardfahrer und eine kleine Bahn mit Hügelchen und Kurven, auf der Kinder mit Fahrrädern und Rollern schon einmal üben können, für eine mögliche Zukunft als Funsportler: Den oft gehörten Vorwurf, dass in Freising einfach nichts los sei für die Jugend, hat die Stadtjugendpflege zumindest am vergangenen Samstagabend ins absolute Gegenteil verkehrt.

Zum zweiten Mal nach 2014 hatte das Team um Martina Giesen und Lisa Blum die Freisinger Winter Games organisiert - auch, weil der Ruf nach einer Neuauflage zuletzt immer lauter geworden war. Zahlreiche Sponsoren konnten mit ins Boot geholt werden, ebenso wie professionelle Helfer von der "Sick Trick Tour", einer Wettkampfserie für Winter-Funsport, und die Betreiber der Liftanlage, die den Snowboardern und Freeski-Fahrern mehr Schwung und Tempo bringt als eine einfache Rampe und den am Samstag in Freising ausgetragenen "Cable Contest" überhaupt erst ermöglichte. Unterstützung kam vom Technischen Hilfswerk, das mit seinen Gerätschaften und einiger Manpower perfekt für die Ausleuchtung des Marienplatzes sorgte - und auch die hiesigen Pfadfinder waren beteiligt: Sie hatten die Nachtwache vor dem Wettkampftag übernommen.

Überhaupt die Nacht davor: Manch ein Helfer hat möglicherweise nicht all zu viel geschlafen, galt es doch nicht nur, all die Rampen und Hindernisse für die Sportler aufzubauen, um den versprochenen "Funsport"-Spielplatz in die Innenstadt zu zaubern, es musste auch einige Energie investiert werden, um die Schneeunterlage für die Sportler möglichst perfekt zu präparieren. Glatt soll sie sein, aber nicht zu rutschig, Tempo ermöglichen und möglichst keine Löcher aufweisen. Der Schnee selber war in diesem Jahr dank der herrschenden Kältewelle nicht das ganz große Problem. Das von den Bauhöfen in Moosburg und Freising sowie dem Winterdienst des Münchner Flughafens gesammelte "Material" musste zumindest nicht aufwendig vor dem Schmelzen geschützt werden.

Einziger kleiner Nachteil der Witterung war vielleicht, dass sich die Zuschauer gut gegen die Kälte schützen mussten. Der Freude der zahlreichen Kinder, die mit ihren Eltern zu dem Event gekommen waren tat das allerdings keinen Abbruch und alle anderen konnten sich entweder einen Platz an einem der aufgestellten Heizpilze suchen, sich an den bunten Wagen des internationalen "Food Markets" mit entsprechender Stärkung versehen - oder einfach bei den atemberaubenden Aktionen der Winter-Funsportler und der "Showtime BMX"-Fahrer mitfiebern. Vor allem bei der Flugshow der Artisten auf ihren kleinen Fahrrädern konnte einem schon das eine oder andere Mal etwas heiß werden. Die Stadtjugendpflege und alle Helfer und Unterstützer aber dürfen die wiederholte Aufforderung des Sprechers an das Publikum getrost auch ein wenig auf sich beziehen: "Fetten Applaus, Freising!"

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