Wildland-Stiftung:Die Bekassine kehrt zurück

Wildland-Stiftung: Die Bekassine mag nasse Flächen, die sie mit ihrem langen Schnabel nach Nahrung absucht.

Die Bekassine mag nasse Flächen, die sie mit ihrem langen Schnabel nach Nahrung absucht.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Obwohl der Flächenankauf noch etwas zäh verläuft, hat das Naturschutzprojekt erste Erfolge im Isental

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Wildland-Stiftung des Landesjagdverbandes kommt allmählich mit ihrem Projekt "Natur Vielfalt Isen" voran: Im Landkreis Mühldorf steht der Kauf von zwei Flächen im Isental kurz vor dem Abschluss. Im Landkreis Erding ist ein Ankauf weitaus schwieriger, aber mit langfristigen Pachtflächen ist auch hier etwas in Bewegung gekommen. Eine Dorfenerin hat der Stiftung sogar eine Wiese im Dorfener Moos für 20 Jahre pachtfrei zur Verfügung gestellt. Auch beim Artenschutz gibt es gute Nachrichten aus dem Isental: Neben den Kiebitzen, für die nun die ersten Projekte anlaufen sollen, ist zudem die Bekassine wieder gesichtet worden.

Das Prinzip der Freiwilligkeit

"Natur Vielfalt Isental" heißt das Naturschutzprojekt, das fünf Gemeinden aus den Landkreisen Mühldorf und Erding zusammen mit der Wildland-Stiftung des Landesjagdverbandes im September 2015 gegründet hatten. Zielsetzung dabei war, Feuchtflächen und Wiesenbrütergebiete an der Isen zu kaufen oder anzupachten, um sie zu optimieren. Das Projekt beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit; Grundstückseigentümern wollte man Angebote machen, um den vom Ausstreben bedrohte Brachvogel und andere Wiesenbrüter wie den Kiebitz zu schützen. Die Wildland-Stiftung hatte dazu ein eigenes Regionalbüro in Dorfen eingerichtet. Zwei Biologinnen sollten von dort aus das Projekt vorantreiben und zudem Umweltbildung, vor allem in den Schulen leisten.

Mittlerweile gibt es erste Erfolge, obwohl Eric Imm, Geschäftsführer der Wildland-Stiftung, den Flächenankauf als "schwierig" bezeichnet. Bislang hat die Wildland-Stiftung im Isental noch gar keine Flächen erworben. Bei zwei Grundstücken im Landkreis Mühldorf stehe man vor einem Abschluss, im Landkreis Erding, wo die Stadt Dorfen und die Gemeinde Lengdorf zu den Partnern zählt, habe sich noch nichts ergeben. Allerdings habe man erste Erfolge bei langfristigen Pachtverträgen. Hinzu komme, dass die beteiligten Kommunen zugesagt hätten, geeignete Flächen aus ihrem Besitz ebenfalls in das Projekt einzubringen. Das könne jedoch noch dauern, weil die noch bestehenden Pachtverträge erst auslaufen müssten.

Interessant für Wiesenbrüter mit langen Schnäbeln

Bei den Flächen, die man per Pacht oder Ankauf noch vor dem Winter sichern könne, wolle man vor der nächsten Vegetationsperiode bessere Bedingungen für Wiesenbrüter schaffen. Dazu zähle beispielsweise, dass man punktuell Wiedengebüsche entnehme und die Humusschicht abschiebe, damit Flächen entstehen, die über den Grundwasserspiegel oder Niederschläge sich mit Wasser füllen. Diese nassen Flächen seien für Wiesenbrüter mit ihren langen Schnäbeln interessant. "Für Kiebitz und Bekassine ist das ein wahres Biotop." Darüber hinaus sollen auch einzelne Bäume entfernt werden, ohne eine Kahlschlag zu hinterlassen, sagte Imm. Denn Kiebitze würden Abstand zu Bäumen und Gehölzkulissen halten, weil sich darin oftmals Raubvögel und andere Fraßfeinde aufhielten. Außerdem sollen Flächen, die in das Projekt einfließen, nicht öfter als ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden.

Nicht zuletzt bestünde die Arbeit des Projekts auch darin, Landwirte anzusprechen, auf deren Äckern und Wiesen diese Vögel anzutreffen seien. Ziel sei, die Landwirte für die Vögel zu sensibilisieren und in der Nähe der Gelege möglichst keine Pflanzenschutzmittel oder Gülle auszubringen. Die Stiftung Wildland wolle den Bruterfolg der Kiebitze im Isental erhöhen, aber das hänge von vielen Faktoren ab, von denen man nicht alle beeinflussen könne. So habe beispielsweise der viele Regen im Frühjahr 2017 dazu geführt, dass ein Teil der Kiebitzbrut leider nicht durchgekommen sei.

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