Wenige Tage vor Weihnachten:"Jetzt beginnt die Zeit der Panikkäufe"

Trotz milder Witterung ist der Erdinger Einzelhandel zufrieden mit dem Geschäft - und erwartet sich noch mehr

Sarah Schiek

Bis Weihnachten sind es nur noch wenige Tage, doch noch hat nicht jeder Erdinger alle Geschenke beisammen. "Wir sind noch mitten drin im Weihnachtsgeschäft", sagt Inge Stang, Filialleiterin beim Rofu Kinderland. "Jetzt beginnt die Zeit der Panikkäufe. Das wird noch bis Mitte der Woche so gehen." Wie jedes Jahr sei das Weihnachtsgeschäft das beste im ganzen Jahr, so Stang. Als Geschenk für Mädchen ist in diesem Jahr besonders Pferdchen Filly gefragt, für Buben stehen nach wie vor Playmobil und Lego hoch um Kurs. Viele Regale sind schon jetzt leergefegt.

Das Weihnachtsgeschäft ist stark witterungsbedingt. Besonders in unserer Branche", sagt Dieter Gerlspeck, Geschäftsführer von Sport & Mode Gerlspeck in Erding. Bisher seien die Umsätze zufriedenstellend, auch wenn sie nicht an den Erfolg des letzten Jahres anknüpfen könnten. "2010 hatten wir einen wirklich fulminanten Winter, daher sollte man die Erwartungen nicht zu hoch setzen", gibt er zu bedenken.

Auch wenn Kälte und Schnee bislang auf sich warten lassen, waren bei seinen Kunden während der letzten Wochen vor allem Artikel für den Wintersport gefragt. "Bei Geschenken wird sehr wertig eingekauft. Besonders im Kindergeschäft", erklärt Gerlspeck. Da zumindest in den Skigebieten die Wetterlage immer besser werde, sieht er dem ausstehenden Winter optimistisch entgegen. "Die besten Umsätze machen wir zwischen den Feiertagen. Viele haben dann Ferien und Zeit, um in Ruhe Einkaufen zu gehen."

Für Hermann Kraus, Geschäftsführer vom Modehaus Kraus, hingegen ist das Weihnachtsgeschäft "nicht relevant". "Wir führen nur Damenbekleidung, und die kaufen sich unsere Kundinnen selbst." Dass Ehemänner oder Söhne vorbeikommen, komme kaum vor. "Wenn, dann kaufen sie Geschenkgutscheine. Die gehen bei uns immer gut", so Kraus. Hochsaison sei für sein Modehaus im Frühjahr und Herbst, "wenn die neuen Kollektionen herauskommen".

Harry Frei, Inhaber von Radio Frei, bezeichnet dagegen die Vorweihnachtszeit als "Hauptsaison". Das Geschäft konzentriere sich dabei nicht auf einen bestimmten Tag, sondern laufe die ganze Woche über gut. "Wir sind rundum sehr zufrieden", meint er im Rückblick auf die vergangenen Wochen. Im Vergleich zum Vorjahr könne er sogar eine Umsatzsteigerung verzeichnen. In seinem Fachgeschäft für Unterhaltungselektronik sind heuer besonders Flachbildfernseher gefragt. "Meistens beschenken sich die Leute damit selbst", erzählt Frei.

Bei der Parfümerie Howerka gehen derzeit vor allem Neuheiten über den Ladentisch. "Viele Männer kommen aber auch mit den Parfümfläschchen, die ihre Frauen schon seit Jahren benutzen, und holen Nachschub", erzählt Verkäuferin Alexandra Weber. Bisher gehe es allerdings noch ruhig zu. "Nach dem vierten Advent ist es ja noch eine Woche bis Weihnachten. Das wissen die Kunden. Viele kommen zu uns auf den letzten Drücker", sagt Verkäuferin Alexandra Weber. Die umsatzstärksten Tage erwartet sie am Donnerstag, Freitag und an Heiligabend selbst. "Das richtige Weihnachtsgeschäft kommt hoffentlich noch", meint Weber. Auf den Ansturm in letzter Minute ist sie jedenfalls vorbereitet.

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