Weltrekord in St. Wolfgang nicht geschafft:Einen Versuch war es wert

Weltrekord in St. Wolfgang nicht geschafft: Vielleicht startet Murmel-Fan Andreas Sieme im nächsten Jahr einen neuen Versuch.

Vielleicht startet Murmel-Fan Andreas Sieme im nächsten Jahr einen neuen Versuch.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Kugel steckte auf halber Strecke fest: St. Wolfgang scheitert am Rekord für die längsten Murmelbahn der Welt.

Von Regina Bluhme, St. Wolfgang

Schade: Jetzt kommt St. Wolfgang doch nicht ins Guinness Buch der Rekorde. Der Versuch, auf der Straße zwischen Wernhardsberg und Großschwindau die längste Murmelbahn der Welt aufzubauen, ist gescheitert. Rund 50 Helfer hatten am Samstag eine 2,5 Kilometer lange Bahn errichtet - und dann blieb die Kugel auf halber Strecke einfach stecken. Initiator Andreas Sieme ist enttäuscht, aber nicht völlig entmutigt. Er will es nächstes Jahr vielleicht noch einmal probieren.

2,5 Kilometer. Diese Länge hatte Andreas Sieme für die Bahn eingeplant, um sicher ins Guinness Buch zu kommen. Die bisherigen Rekorde liegen bei vergleichsweise läppischen 1,2 (offiziell) beziehungsweise 1,9 Kilometern (inoffiziell). Zunächst lief am Samstag auch alles nach Plan. Über 50 Helfer hatten sich zusammengefunden, darunter örtliche Vereine, ein Kinderteam vom Ferienprogramm und sogar Bürgermeister Ullrich Gaigl waren zur Stelle. Gegen 16.30 Uhr war der Startschuss für die kleine Glaskugel vorgesehen. Ungefähr eine halbe Stunde sollte ihre Reise dauern auf der gesperrten Straße zwischen Wernhardsberg und Großschwindau. Die Kugel rollte los, rollte und rollte - bis zur Mitte der Bahn. "Da ist sie dann stecken geblieben", berichtet Andreas Sieme. Aus der Traum vom Weltrekord. Das Durchrollen von Anfang bis Ende ist schließlich das Hauptkriterium und es gibt nur einen Versuch.

Zu wenig Gefälle

Was ist da bloß schief gelaufen? "Das Gefälle war an der Stelle bisschen flach und wir hatten das falsche Material", lautet die Antwort von Andreas Sieme.

Man merkt dem 44-Jährigen beim Telefongespräch die Enttäuschung an, aber er sieht die Sache durchaus sportlich: "Ein Versuch war es auf jeden Fall wert." Am Samstag hatten Helfer und die rund 300 Zuschauer nämlich "einen schönen Tag, Spaß und eine Riesengaudi", berichtet der Murmelbahn-Experte.

Der Hof von Andreas Sieme liegt in Anzenberg 1 und somit direkt auf halber Strecke zwischen Wernhardsberg und Großschwindau. Am Samstag hatte er eine Hüpfburg und verschiedene Spiele aufgebaut. Sieme betreibt dort eine Werkstatt, wo er unter anderem Holzspiele und Geräte für Spielplätze herstellt. Eine kleine Murmelbahn hat er auch schon mal gebaut "und irgendwann ist dann die Idee entstanden, dass ich einmal die längste der Welt bauen könnte." Als erste Aktion des neugegründeten Vereins Anzenberg wollte er jetzt diesen Traum in die Tat umsetzen.

Über Wochen hatten er und sein Team Material gesammelt: Plastikrohre, Holzbahnen und Kerne von Teppichrohren waren gefragt, ebenso Klebebänder oder Kabelbinder. Für den Eintrag ins Guinness Buch sollte auch alles mit rechten Dingen zugehen, daher standen Helfer mit Maßband und Filmkamera bereit. Auch ein Notar sollte das Ganze amtlich bestätigen.

Leider hat es nicht geklappt mit dem Weltrekord. Doch Andreas Sieme will sich nicht ganz geschlagen geben. Gestern war er jedenfalls am Überlegen: "Vielleicht versuchen wir es nächstes Jahr noch einmal".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: