Wasserwacht Erding:Ippisch kündigt Rückzug an

Turbulente Jahreshauptversammlung der Erdinger Wasserwacht

Von PHILIPP Schmitt, Langengeisling

Eine ereignisreiche Zeit mit vielen neuen Herausforderungen erleben derzeit die Mitglieder der Erdinger Wasserwacht. Am Samstag fand im Gasthaus Pfanzelt die Jahreshauptversammlung der unter dem Dach des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) agierenden Ortsgruppe statt. Es wurde eine überaus turbulente Versammlung: Es gab viel zu besprechen, vor allem über das mitunter schwierige Verhältnis zwischen der Wasserwacht und dem BRK wurde diskutiert. Auch einige Neuigkeiten gab es: Weger der Bauarbeiten am Kronthaler Weiher fällt die Weiher-Feia aus. Und der Vorsitzende Siegfried Ippisch kündigte für 2017 einen Generationswechsel an der Spitze des Vorstands der Wasserwacht-Ortsgruppe an; er, Schatzmeister Jürgen Langner und der technische Leiter Robert Blattberger wollen dann nicht mehr kandidieren. Die Ortsgruppe sei heute gut aufgestellt, wie neben Ippisch auch der Oberbürgermeister und BRK-Kreisverbandsvorsitzender Max Gotz und der Wasserwacht-Kreisvorsitzender Alois Schießl bestätigten. Die Ortsgruppe organisiert neben der Weiher-Feia weitere Veranstaltungen und Kurse vor allem im Schwimmbad und am Kronthaler Weiher. Dort hat man die neue Wachstation mit Unterstützung der Stadt realisiert und zudem neue Mitglieder geworben. 2015 war für die Wasserwacht vor allem auch wegen der Weiher-Feia finanziell ein gutes Jahr.

Wasserwacht Erding: Siegfried Ippisch gibt im kommenden Jahr den Vorsitz auf.

Siegfried Ippisch gibt im kommenden Jahr den Vorsitz auf.

(Foto: Bauersachs)

Auf der anderen Seite gibt es ganz offensichtlich Defizite bei der Zusammenarbeit mit dem Kreisverband und deshalb einigen Unmut und Unzufriedenheit bei Wasserwacht-Mitgliedern. Über diese internen Probleme zwischen Ortsgruppe, Kreisverband und BRK-Geschäftsstelle sowie dem Kompetenzgerangel zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern wurde am Samstag zunächst in öffentlicher Sitzung diskutiert; später dann bis fast nach Mitternacht hinter verschlossenen Türen. Das Fazit: "Wir bleiben im Gespräch und starten einen neuen Versuch, um die Prozesse gemeinsam zu optimieren", sagte Ippisch zur Erdinger SZ. Zuvor hatte Köppen kritisiert, dass sich bei Wasserwacht und BRK-Dachverband "offenbar zwei Parallelwelten entwickelt haben, die nicht miteinander kommunizieren." Der technische Leiter Robert Blattberger sagte, dass derzeit "die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband nicht besonders erfreulich ist und zum Beispiel die Bearbeitung von Bestellungen zu lange dauert." Die Kritik richte sich aber nicht an die hauptamtlichen Mitarbeiter der BRK-Geschäftsstelle, sondern an die Regularien, die geändert werden müssten, um die Prozesse zu beschleunigen - da applaudierten die Teilnehmer der Sitzung. Schatzmeister Jürgen Langner fügte an, dass die Ortsgruppe aufgrund der Einnahmen derzeit kein Finanzproblem habe, die Kritik am Kreisverband beziehe sich auf ein "Verwaltungsproblem".

Wasserwacht Erding: Das Wasserwachthaus am Kronthaler Weiher wurde 2015 umgebaut.

Das Wasserwachthaus am Kronthaler Weiher wurde 2015 umgebaut.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Kreisverband und der BRK-Geschäftsführung seien "nicht der einzige, aber ein ausschlaggebender Grund" für die Entscheidung einiger im Vorstand, 2017 nicht mehr kandidieren zu wollen, wie Ippisch offen sagte. "Wir haben gute Leute, es wird gut weiter gehen und wir werden beratend zur Seite stehen", hieß es. Ippisch und Langner sind aber noch nicht amtsmüde: Ippisch signalisierte offen seine Ambitionen auf den BRK-Kreisverbandsvorsitz und brachte sich so im Vorfeld der Neuwahlen im kommenden Jahr als Kandidat für eine Nachfolge von Max Gotz ins Spiel. Gotz äußerte sich dazu am Samstag nicht. Eine Kampfabstimmung mit Gotz strebe Ippisch indes nicht an, falls dieser weitermachen wolle, sei der BRK-Kreisvorsitz "in guten Händen". Auch Langer bekundete seine Bereitschaft, als BRK-Kreisschatzmeister zu kandidieren. Ippisch und Langer waren beide 16 Jahre lang Vorsitzender beziehungsweise Schatzmeister der Wasserwacht.

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