Süddeutsche Zeitung

Start der Badesaison 2022:Vorsicht Nichtschwimmer

Wegen Corona konnten viele Schwimmkurse nicht stattfinden. Den größten Bedarf gibt es bei Kindern um die fünf Jahre. Wasserwacht und DLRG appellieren an die Vorsicht und die Vernunft der Badegäste.

Von Marie Seifert, Erding

Die Temperaturen steigen und somit auch die Anzahl an Menschen, die sich in die Weiher oder ins Freibad trauen. Damit steigen allerdings auch die Gefahren. In den vergangenen zwei Jahren fielen viele Schwimmkurse coronabedingt ins Wasser, wodurch die ohnehin schon große Zahl an Nichtschwimmern noch weiter in die Höhe schoss. Jetzt sind die Wartelisten lang. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Wartenberg und die Wasserwacht Erding hoffen auf Vernunft und Vorsicht in der diesjährigen Badesaison.

Für Schwimmkurse ist die Anzahl der Ausbilder und Wasserflächen begrenzt

Seit der vergangenen Woche bietet die DLRG wieder Wassergewöhnungs-, Seepferdchen- und Erwachsenenschwimmkurse an. Doch müssen viele Interessenten vorerst auf der Warteliste Platz nehmen. "Es schmerzt uns", bedauert Jürgen Hartmann, Vorsitzender der DLRG in Wartenberg, die Situation. Die Nachfragen seien wesentlich höher als das Angebot. "Wir haben eine begrenzte Anzahl an Ausbildern und an Wasserflächen. Wir müssen schauen, was wir kriegen und das so sinnvoll wie möglich nutzen", erklärt Hartmann. Den größten Bedarf gäbe es bei Kindern um die fünf Jahre.

Auch bei den Schwimmkursen der Wasserwacht gibt es "große Rückstände aufzuholen", bestätigt Bernd Janowsky, Leiter der Wasserwacht Erding. "Aktuell gibt es eine zu große Menge an Nichtschwimmern", bedauert er.

Selbst bei der Therme Erding stehen Nichtschwimmer Schlange für die Schwimmkurse, wie Karolin Götzl, Marketing Assistenz der Therme, auf Anfrage der SZ bestätigt. Allerdings sei die Gefahr durch Nichtschwimmer in der Therme durch verschiedene Faktoren geringer. "Bei uns gibt es Nichtschwimmer-Bereiche. Zudem haben wir rund um die Becken genug Personal positioniert, welches bei Gefahr sofort eingreift", so Götzl.

Zum Start der Badesaison wurde das Ufer kontrolliert und gereinigt

Aber auch an den Weihern soll für Sicherheit gesorgt sein. Dafür hat die DLRG vorletzten Samstag die Vorbereitungen am Thenner Weiher getroffen. Für die anlaufende Badesaison wurden beispielsweise abgrenzende Bojen-Ketten gezogen, das Ufer wurde kontrolliert und gereinigt. Am darauffolgenden Sonntag startete der Wachdienst dann offiziell in die Saison.

Der Einsatz ist laut Hartmann sehr personalintensiv. Mindestens fünf Leute braucht es, um "realistisch zu retten". Drei um in einer Notsituation das Motorboot zu bedienen und mindestens zwei weitere an Land. Ideal wären jedoch zehn Kräfte, um beispielsweise Wege frei zu schaffen, da am Weiher oft ein regelrechtes Parkchaos herrscht. "Wir können immer mehr Leute gebrauchen", betont Hartmann.

Auch die Wasserwacht wird "mit ausreichend Kräften vor Ort sein", versichert Janowsky. Am Kronthaler Weiher sind die Erdinger Ehrenamtlichen bei gutem Wetter an Samstagen von 13 bis Uhr bis 19 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 19 Uhr im Einsatz. Trotzdem appellieren Hartmann und Janowsky an die Vernunft der Eltern. Denn die tragen letztendlich die Verantwortung für ihre Kinder.

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