Wartenberg:Tempo 30 und ein Parkverbot

Debatte über den Antrag von Anliegern der Moosburger Straße

Zu einem Schuss nach hinten könnte ein Antrag von Anliegern der Moosburger Straße in Wartenberg werden. 53 von ihnen hatten einen Antrag auf Tempo 30 und Verkehrsberuhigung gestellt, "um die unzähligen Gefahrensituationen zu entschärfen, die Geschwindigkeit zu reduzieren und die stetig steigende Lärmbelästigung für alle Anwohner erträglich zu machen". Der Gemeinderat Wartenberg stimmt Tempo 30 zu, aber die Sache könnte für allen Anlieger, und auch Besucher noch einen Haken bekommen: zunächst wird nur jeweils 50 Meter vor und hinter den Bushaltestellen ein Parkverbot ausgesprochen. Sollte sich die Parksituation in der Straße zudem nicht spürbar ändern, könnte das Verbot auf die ganze Länge ausgedehnt werden.

Den Anliegern wurde in der Gemeinderatssitzung vor allem von Eduard Ertl (Neue Mitte) die Leviten gelesen. Der Text das Antrages habe ihm ein schlaflose Nacht eingebracht und die unverhohlene Drohung, dass man die Gemeinderäte in Haftung nehme, sollte man dem Antrag nicht "unverzüglich" stattgeben und es würde ein Unfall passieren, bei dem vielleicht ein Kind verletzt würde.

Für Ertl ist vor allem das Parkverhalten der Anlieger unverantwortlich. Fast alle würde ihre Autos auf der Moosburger Straße parken, statt wie eigentlich vorgesehen auf ihrem Grundstück. Der "Selbstschutz", den die Anlieger sehen, wenn sie ihre Autos versetzt entlang der Straße parken, werde dadurch ins Gegenteil gekehrt, sagte der Gemeinderat. Die Situation würde dadurch nur noch gefährlicher, da Kinder jetzt zwischen den Fahrzeugen auf die Straße rennen würden und damit von Autofahrern erst spät erkannt würden. Da würde dann auch kein Tempo 30 helfen. Ähnlich sei es bei der Bushaltestelle in der Straße. Und würden keine Autos auf der Straße geparkt, könnte man auch gefahrloser aus den Ausfahrten kommen.

Christian Straßberger (CSU) stimmte Ertl in der "Quintessenz" zu, aber ohne parkende Autos würden manche Verkehrsteilnehmer wieder verleitet werden, schneller zu fahren. Er schlug vor Tempo 30 und ein Parkverbot zu erlassen. CSU-Gemeinderat Josef Sedlmaier sprach sich sogar dafür aus, nicht nur 50 Meter vor und hinter der Bushaltestelle ein Parkverbot aus zu sprechen, sondern auf der gesamten Länge der Straße, sonst würde sich das Problem nur verlagern.

Bei der Abstimmung sprach sich dann nur Eduard Ertl gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung aus. Das Parkverbot an der Bushaltestelle unterstützten alle. Mit dem Vorbehalt, dass es gegebenenfalls noch ausgeweitet wird.

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