Wartenberg:Staatliches Bauamt verärgert Gemeinderäte

Nach langem Kampf soll endlich die Ortsdurchfahrt in Wartenberg saniert werden. Der Markt will gleichzeitig die Gehwege in Ordnung bringen. Und muss dafür einen Blankoscheck ausstellen

Von Gerhard Wilhelm

Rund zehn Jahre hat man dafür gekämpft und jetzt soll es tatsächlich 2022 passieren: die Ortsdurchfahrt von Wartenberg, die St. 2982, besser bekannt als Strogenstraße, soll durch das Staatliche Bauamt Freising saniert werden. Eigentlich eine gute Nachricht, wenn es nicht die Frage nach der Sanierung der Gehwege entlang der Straße geben würde. Am 26. Oktober fand dazu eine Ortsbegehung im Bereich der Erdinger Straße bis zur Aufhamer Straße (zwischen Netto und Rewe) statt. Dabei kamen auch Themen zur Sprache wie die Barrierefreiheit an den vorhandenen Bushaltestellen und Querungshilfen nach der Sanierung; und ob eine Rechtsabbiegerspur in der Thenner Straße und neue Querungshilfen im Bereich Sonnenhof möglich sind. Auch bei einem zweiten Ortstermin mit dem Staatlichen Bauamt Anfang November kamen diese Punkte zur Sprache.

Und dann wartete man in Wartenberg auf die Antworten des Staatlichen Bauamts. Und die kam: kurz vor 16 Uhr am Tag der Gemeinderatssitzung um 19 Uhr. Dazu der Hinweis, dass der Markt bis Ende November eine Grundsatzentscheidung fällen muss: Sanierung inklusive Gehwege oder nicht. Für die finanziell klamme Gemeinde keine einfache Entscheidung, da je nach Umfang der Gehwegsanierung Kosten bis zu 600 000 Euro anfallen könnten.

Die Gemeinderäte waren an dem Sitzungsabend zwar in einigen Tagesordnungspunkten verschiedener Meinung. Doch diesmal ärgerten sie sich vor allem über das Bauamt. Des öfteren war zu hören, dass man in den "sauren Apfel beißen" müsse. Die Gehwege seien ebenfalls sanierungsbedürftig und es mache wenig Sinn, die komplette Straße aufzureißen und ein paar Jahre später teilweise erneut, um die Gehwege zu machen. Gestört hat einige Gemeinderäte auch, dass vom Staatlichen Bauamt zu den Fragen Barrierefreiheit und Abbiegespur nur die Antwort kam, dass man dies in der konkreten Planung beantworten könne.

Letztendlich beugte sich die Mehrheit dem zeitlichen Druck. Beschlossen wurde, dass die Gehwege im Zuge der Straßensanierung ebenfalls saniert werden sollen. Soweit möglich barrierefrei. Außerdem will man in die Pläne zur Umsetzung eingebunden sein. Die Kosten von maximal 600 000 Euro sollen auf zwei Jahre verteilt werden. Dagegen stimmte nur SPD-Gemeinderat Michael Gruber. Er werde sich dem Druck nicht beugen. Er habe "große Bauchschmerzen" zuzustimmen, ohne konkret zu wissen, was man für das Geld bekomme. "Da würde ich lieber noch ein Jahr planen."

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