Senioren in Wartenberg:Mehr Rücksicht auf die Wünsche Älterer

Senioren in Wartenberg: Das alte Schulhaus wurde saniert und umgebaut. Heute finden dort kulturelle Veranstaltungen statt. Zudem gibt es sieben Sozialwohnungen - und in Zukunft eine Senioren-WG.

Das alte Schulhaus wurde saniert und umgebaut. Heute finden dort kulturelle Veranstaltungen statt. Zudem gibt es sieben Sozialwohnungen - und in Zukunft eine Senioren-WG.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Marktgemeinde beschließt die Gründung eines lokalen Seniorenbeirats und bietet ab 2023 Wohnungen für eine Senioren-Wohngemeinschaft im neu renovierten Alten Schulhaus an.

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Die Marktgemeinde Wartenberg hat einstimmig die Gründung eines Seniorenbeirats beschlossen. Damit wurde die Anregung der drei Seniorenreferenten Nina Hieronymus (CSU), Martina Scheyhing (Grüne) und Paul Neumeier (FWG) vom Seniorentag im Mai umgesetzt. Hinzu kommt das Angebot der Marktgemeinde, von 1. Januar 2023 an vier Wohnungen für eine Wohngemeinschaft im neu renovierten Alten Schulhaus/Wittelsbacher Jagdhaus anzubieten. Zusammen mit dem örtlichen Sozialverband VdK wird an der Umsetzung des Projekts gearbeitet, wie die Gemeinde mitteilt.

Aufgabe des neuen Gremium soll sein, sich für die Interessen älterer Menschen in der Gemeinde einsetzen, auf spezifische Probleme und Wünsche der Seniorinnen und Senioren hinzuweisen sowie Bürgermeister Christian Pröbst (CSU) und die Gemeinderäte zu beraten. Der Vorteil eines Seniorenbeirats: da er kein Gemeindeorgan ist, kann er ohne gesetzliche Grundlage eingerichtet werden. Auf der anderen Seite kann ein Seniorenbeirat deshalb nur Empfehlungen aussprechen. Durch eine Satzung kann ihm aber in den politischen Gremien ein Antrags- und Rederecht eingeräumt werden. Im Beirat sollen neben den drei Referenten und Bürgermeister Pröbst auch Senioren aus dem Markt sein - als gewählte Beiräte. Interesse an der Mitarbeit gibt es schon, wie Nina Hieronymus im Gemeinderat sagte. Sieben bis elf Personen sollen dem Seniorenbeirat angehören. Geplant ist ein Treffen pro Quartal. Der Gemeinderat hat als finanzielle Ausstattung 500 Euro im Haushalt eingeplant, wie Bürgermeister Pröbst sagte. Die Verwaltung wurde nun beauftragt, eine Satzung zur Beratung für eine der nächsten Gemeinderatssitzungen vorzubereiten.

Eine Umfrageaktion im Sommer 2021 zeigte den Bedarf an altersgerechten, barrierefreien Wohnungen

Die Marktgemeinde hat parallel zum Seniorenbeirat auf einen Wunsch aus einer Umfrageaktion im Sommer 2021 reagiert. Diese, wenn auch nicht repräsentative Umfrage, hatte aufgezeigt, dass sich Seniorinnen und Senioren in Wartenberg altersgerechte, barrierefreie Wohnmöglichkeiten wünschen. Der eigene Haushalt werde von vielen Menschen als Zeichen erhaltener Selbstverantwortung und Selbständigkeit verstanden, schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung zur nun geplanten Senioren-WG. 93 Prozent der älteren Menschen würden in normalen Wohnungen leben und dies auch so lange wie möglich machen wollen. Es könnten jedoch ungeplante Umstände eintreten, die Veränderungen notwendig machten.

Und dabei will die Marktgemeinde mit einer Senioren-Wohngemeinschaft helfen. Die Räume der Wohneinheiten im Dachgeschoss des "Alten Schulhaus" sind nach Angaben der Gemeinde per Aufzug barrierefrei erreichbar und bieten "eine ideale Kombination aus vier individuellen Einzelzimmern (inklusive privatem Badezimmer) und großzügigen Gemeinschaftsräumen zu einem erschwinglichen Mietpreis". Die Einzelzimmer haben jeweils 20 Quadratmeter Wohnfläche und die Gemeinschaftsflächen - eine Küche mit Essbereich und Gesellschaftsraum - insgesamt 60 Quadratmeter. Die Miete beträgt, je nach Zimmergröße zwischen 264,78 Euro und 330,23 Euro, plus üblicher Nebenkosten. Bevorzugt werden ältere Interessierte mit einem Einzelhaushaltseinkommen von jährlich maximal 22.600 Euro und bei Zweipersonenhaushalten von bis zu 34.500 Euro. Bewerbungsende ist der 19. November. Die formlose Bewerbung kann im Rathaus abgegeben oder zugeschickt werden.

Die Zimmer in der WG haben einen abgeschlossenen Wohn- und Sanitärbereich

Räumlich sei man in der WG durch den eigenen, abgeschlossenen Wohn- und Sanitärbereich nach wie vor autark und habe die dringend notwendige Privatsphäre. Auf Wunsch könne man sich aber auch mit den Mitbewohnern zu gemeinsamen Aktivitäten oder organisatorischen Hilfeleistungen verabreden, heißt es aus dem Wartenberger Rathaus. Dies könne ein geselliges Treffen im Gemeinschaftsraum oder gemeinsames Kochen sein, sowie die Koordination von gemeinsamen Einkaufsservice, Haushaltshilfen, Pflegeleistungen sein.

Wer sich sich über die Wohnmöglichkeiten in Einzelgesprächen informieren will, kann dies am Samstag, 29. Oktober, um 15 Uhr (Treffpunkt am Alten Schulhaus), am Mittwoch, 9. November, um 15 Uhr im Café Härtl (Zeitgleich mit dem VdK-Kaffeekränzchen), sowie an den Samstagen, 12. und 19. November, jeweils um 15 Uhr (Treffpunkt am Alten Schulhaus). Ansprechpartner beim VdK-Ortsverband sind Michael Gruber, Andrea Neumeier, Heidi und Mattias Kehm unter der E-Mail-Adresse ov-wartenberg@vdk.de, sowie bei der Marktgemeinde Christian Pröbst unter buergermeister@wartenberg.de und Telefon 08762/7309130.

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