Erst im April gegründet, will der neue Ortsverband der Grünen in Wartenberg bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr ein gewichtiges Wort mitreden. Bei der Nominierungsversammlung der Kandidaten für den Gemeinderat gelang es, eine Liste mit acht Frauen und sieben Männern zu erstellen. Vordere Plätze wurden aber dreifach oder doppelt belegt. Die Liste machte Ortssprecherin Melanie Falzetta dennoch "stolz", zumal man in kürzester Zeit von sechs Gründungspersonen auf 25 Mitglieder gewachsen ist. Erstmals gibt es auch einen grünen Bürgermeisterkandidaten in der Marktgemeinde: Dominik Rutz stellte sich den Mitgliedern als einziger Kandidat vor und wurde einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gewählt.
Unter dem Motto "Global denken, lokal handeln: Weil wir hier leben!" stellte Rutz das mehrere Seiten umfassende Wahlprogramm mit acht Punkten des Ortsverbandes vor, das mit den Mitgliedern erarbeitet und intensiv diskutiert worden sei. Es ist dem neuen Ortsverband zum Beispiel wichtig, den Markt mit seinen Gemeindeteilen Auerbach, Manhartsdorf, Pesenlern und Thenn unter Bürgerbeteiligung zu erhalten und aktiv mitzugestalten, sodass der Markt "auch für künftige Generationen schön und lebenswert bleibt". Primäre Voraussetzung für alle kommunalen Projekte sei dabei die Nachhaltigkeit.
Eine moderne Entwicklung der Marktgemeinde könne nur erreicht werden, wenn ökologische, ökonomische und soziale Ziele gleichrangig verfolgt würden. Dabei wurde im Wahlprogramm berücksichtigt, dass sich die Marktgemeinde in einer wirtschaftlichen Boomregion befinde, die vom Wachstum Münchens und des Flughafens sowie der Nähe zu anderen großen Arbeitgebern beeinflusst werde. Um mit dem bisherigen Bevölkerungszuwachs zurecht zu kommen, müsse deshalb nach Rutz die Infrastruktur, zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Pflege und Verkehr dringend angepasst werden. Der Flächenverbrauch und die Flächenversiegelung durch Bebauung sei in der Marktgemeinde gleichzeitig so weit wie möglich zu reduzieren.
Als Vorsitzender des Imkervereins will sich Rutz auch intensiv für den Natur- und Artenschutz einsetzen in Kooperation mit den Landwirten und Grundstücksbesitzern. Dabei sind dem Diplomingenieur der Landschaftsplanung die Erhaltung und Verbesserung des Landschafts- und Ortsbildes wichtig. Schließlich will Rutz einen ausgeglichenen Haushalt in der Gemeinde, wobei ihm sein wirtschaftswissenschaftlichen Zweitstudiums zu Gute komme, welches er mit dem Mastertitel abgeschlossen habe.
Der 41 Jahre alt Dominik Rutz lebt mit seiner Frau Stefanie und Sohn Maxi seit 14 Jahren in Wartenberg. Er arbeitet in einer Münchner Beratungsfirma als Projektmanager für Erneuerbare Energien und koordiniert dort internationale Forschungs- und Marktunterstützungsprojekte.
Einen Punkt aus dem Wahlprogramm können die Wartenberger Grünen bereits als erledigt streichen: die Anpflanzung von Bäumen entlang der Straßen, vor allem an der Lindenallee nach Kirchberg. Dass das geschehen wird, hat das Landratsamt Ende vergangener Woche verkündet. Dass es nun dazu kommt, schreiben sich die Grünen auf die Fahnen. Die Kreistagsfraktion Bündnis hatte im April die "unverzüglich Nachpflanzungen" aller Lücken in dem Naturdenkmal gefordert.
Spitzenkandidaten bei der Gemeinderatswahl sind Melanie Falzetta auf Platz eins gefolgt von Dominik Rutz. Weitere Listenkandidaten sind: Martina Scheyhing, Christian Köhler, Silvana Stöckel, Michael Deimel, Sarah Kufner, Michael Hollstein, Katja Huber, Roberto Münch, Dagmar Sticha, Klaus Legler, Juliane Reitmeier, Daniel Dudek und Nadine Ebmeyer. Auf den Nachrückplätzen wurden Silke Valbert, Alexander Scharnbeck, Stefanie Rutz, und Franziska Münch gewählt.