In der Nacht auf Freitag hat ein Unbekannter an der Bürotür einer medizinischen Einrichtung in Wartenberg Feuer gelegt. Ein Bewohner nutzte die Gelegenheit, um aus dem therapeutischen Heim zu entweichen, das teilt die Polizei mit. Gegen 2.45 Uhr wurden demnach die Rettungskräfte über den Brandalarm im Haus Wartenberg an der Straße Am Kleinfeld informiert und holten vorsorglich die Patienten aus dem Gebäude. Tatsächlich hatte ein Unbekannter versucht, eine Zwischentür in Brand zu setzen, die Feuerwehr musste aber nicht mehr eingreifen, da das Feuer von selbst erlosch. Es entstand lediglich geringer Sachschaden, auch die Patienten konnten bald in ihre Zimmer zurückkehren.
Ein 39-jähriger Patient der geschlossenen Abteilung nutzte aber die Gelegenheit, sich unberechtigt aus dem Heim zu entfernen. Die Suche nach ihm blieb bislang ohne Erfolg. Die Polizei geht nach ihrem bisherigen Kenntnisstand nicht davon aus, dass dieser Patient auch die Zwischentür in Brand gesetzt hat. Er habe keinen unmittelbaren Zugang zu dieser Tür gehabt, so die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Dorthin zu gelangen sei für den Patienten nicht völlig ausgeschlossen, aber "sehr kompliziert". Er sei nicht der Hauptverdächtige, sondern habe wohl nur die Gunst der Stunde genutzt, als das Gebäude habe evakuiert werden müssen und niemand auf ihn geachtet habe. Die Kriminalpolizei Erding hat die Ermittlungen wegen des Versuchs der Brandstiftung übernommen.