Wartenberg Lindenallee:Konzept zum Erhalt der Lindenallee

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Rund 70 neue Bäume sollen statt in 4,5 nun in 2,5 Meter Abstand vom Straßenrand nachgepflanzt werden

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

"Die Zukunft der Lindenallee zwischen Wartenberg und Kirchberg ist gesichert." Das teilte am Freitag das Landratsamt Erding mit. Noch Anfang der Woche waren drei Bäume gefällt worden, weil ihre Standfestigkeit nicht mehr garantiert werden konnte. Grüne und Bund Naturschutz hatten sie schon länger für den Erhalt und vor allem für Nachpflanzungen von Bäumen in den Lücken eingesetzt. Derzeit stehen noch 228 der ehemals etwa 500 Bäumen des Naturdenkmals.

Das neue Konzept des Landratsamtes sieht Nachpflanzungen in einem Abstand von rund 2,50 Metern - von der Fahrbahnkante zum Mittelpunkt des Baumes - auch in Baumlücken vor, die größer als 100 Meter sind. Bisher war von 4,5 Metern aus Sicherheitsgründen die Rede. Die Grundstücksicherung soll nun nicht mit Grunddienstbarkeiten, sondern mit privatrechtlicher Vereinbarung erfolgen, um es für die Grundstückseigentümer möglichst unkompliziert zu gestalten, wie Pressesprecherin Claudia Fiebrandt-Kirmeyer schreibt. Es werde aufgrund der Verkehrssicherheit aber keine Nachpflanzungen in Sichtdreiecken zum Beispiel bei Einfahrten geben. Der Landkreis sei für die Pflanzung der Bäume und das Staatliche Bauamt Freising für die Pflege der Bäume verantwortlich.

Der Gemeinderat Kirchberg hat demnach dem Vorschlag von Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) bereits zugestimmt. In Wartenberg habe der derzeit amtierende Bürgermeister Christian Pröbst (CSU) ebenfalls das Konzept gelobt. Das Staatliche Bauamt sei ebenfalls überzeugt vom Konzept und unterstütze den vom Landkreis gewählten Abstand von 2,50 Meter. Somit könnten - vorbehaltich der Zustimmung der Grundstückseigentümer - demnächst etwa siebzig Bäume gepflanzt werden.

Landrat Bayerstorfer freut sich über Entscheidung: "Lange haben wir nach einer tragfähigen Lösung gesucht, die sowohl die Verkehrssicherheit als auch den Schutz der Bäume im Blick hat. Ich bin froh, dass dieses Vorhaben nun die Zustimmung der Gemeinden und Fachbehörden gefunden hat und wir so die wunderschöne Lindenallee für die nachfolgenden Generationen erhalten können."

Kirchbergs Bürgermeister Hans Grandinger (CSU) begrüßt ebenfalls, dass nun ein tragbarer Weg gefunden worden sei. "Dass die Lindenallee erhalten werden muss, darüber sind wir uns alle einig. Es hat im Vorfeld viele Vier-Augen-Gespräche auch mit Landrat Bayerstorfer gegeben, bis wir diese Lösung gefunden haben, die in meinen Augen die einfachste ist. Jetzt müssten aber erst Mal konkrete Gespräche mit den betroffenen Grundstücksbesitzern geführt werden. Aber ich bin guter Dinge, da die Signale von ihnen positiv sind. Zudem sind weniger Landwirte betroffen als gemeint. Was die bisher vor allem gestört hatte, war, dass sie das Gefühl hatten, dass man ihnen etwas überstülpen wolle ohne sie vorher zu fragen."

Dass im Sinne des Erhalts der Allee ein Kompromiss gefunden wurde, begrüßt auch Dominik Rutz, Sprecher des Grünen-Ortsverbands Wartenberg. Der Erhalt stehe auch im Grünen-Wahlprogramm 2020. 70 neue Bäume seien schon gut, aber bei einer Begehung sei er auf bis zu 100 möglichen neuen Linden gekommen. "Wenn wir da noch was ändern könnten, wäre schön. Auch bei der Lindenauswahl. Eine Mischung aus früh- und spätblühenden Linden wäre für die Bienen gut", sagt Rutz, der auch Vorsitzender des Bienenzuchtvereins ist.

© SZ vom 26.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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