Süddeutsche Zeitung

Wartenberg:Hartlbrücke wird verbreitert

Begegnungsverkehr für Lastwagen erforderlich

50 000 Euro Ersparnis bei einer Gesamtsumme von rund 1,1 Millionen Euro Baukosten machten es dem Marktgemeindetrat Wartenberg in seiner jüngsten Sitzung leicht, einer neuen Brücke über die Strogen mit sechs statt 5,5 Meter Breite zuzustimmen. Zumal 0,5 Meter weniger für die neue Hartlbrücke auch eine staatliche Förderung gefährden könnte, da erst sechs Meter einen Begegnungsverkehr zweier Lastwagen gefahrlos erlaubt. In einer früheren Sitzung hatten die SPD-Gemeinderäte Michael Gruber und Michael Paulini die Planung mit sechs Meter in Frage gestellt. Gruber vermutete, dass man nur deshalb so breit empfehle, um Zuschüsse zu erhalten; Paulini vermutete, dass große und längere Lastwagen spätestens an der nächsten Kurve Probleme bekommen würde. Beide waren aber in der jüngsten Sitzung nicht da.

Dass die Brücke erneuert werden muss, weiß man in Wartenberg schon länger. Nach einer Brückenprüfung 2012 wurde für das Stahlbetonbauwerk eine Tonnagenbeschränkung auf 5,5 Tonnen erlassen und die Fahrbahn verengt. Vor allem Schulkinder benutzen den Weg zur Marie-Pettenbeck-Schule.

In der Sitzung hatte Felix Schmidt vom Freisinger Ingenieurbüro Brandl und Eltschig noch einmal die Planung vorgestellt. Nur die Sechs-Meter-Variante erlaube einen gefahrlosen Begegnungsverkehr, sagte Schmidt. Insgesamt werde das Bauwerk mit den Gehwegen zehn Meter breit. Bis auf ein kleines Stück auf der nördlichen Seite im Westen müsse die Gemeinde aber keinen Grund erwerben. Paulinis Vermutung widerlegte Schmidt mit einem Video, das von einer Drohne in der Luft aufgenommen worden war. Es zeigte, dass ein langer Lastwagen durchaus ohne Probleme um die Kurve komme.

Noch ein teureres Problem könnte die Strogen aber werden, da das Flussbett laut dem Ingenieurbürosvertreters sehr verschlammt sei. Im Bereich der Brücke müsse die Strogen deshalb ausgebaggert werden. Sollte der Schlamm arg verunreinigt sein, könnte die Aktion bis zu 80 000 Euro kosten.

Keine guten Nachrichten gab es auf die Frage von Eduard Ertl (Neue Mitte), wie lange die Bauzeit für die neue Brücke sei. "Ein knappes Jahr vom Abbruch bis zur Verkehrsfreigabe", sagte Schmidt. Da die Brücke von vielen Wartenbergern genutzt wird, um über die Strogen in den anderen Ortsteil zu kommen, regte Ertl eine Behelfsbrücke während der Bauzeit an. Christian Pröbst (CSU), derzeit amtierender Bürgermeister winkte ab. Zu teuer und kein Platz an der Stelle.

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Quelle:
SZ vom 12.11.2019 / wil
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