Wartenberg:Deutlich verbessert

Noch ist aber unbekannt, wohin der neue Recyclinghof kommt

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Warten hieß es in der jüngsten Gemeinderatssitzung für Bürger, die zuhören wollten, was ihre Vertreter besprechen und beschließen. Unter anderem wohin der Recyclinghof kommen und wie er aussehen soll. Doch eben dieser Punkt führte dazu, dass die Zuhörer erst einmal gebeten wurden, den Sitzungssaal zu verlassen, weil Bürgermeister Manfred Ranft (FW) zu den zwei bekannten möglichen Standorten einen dritten ins Spiel brachte - das Grundstück ist aber in Privatbesitz. Flugs wurde die Sitzung für "nichtöffentlich" erklärt, es ging erst eine halbe Stunden später öffentlich weiter.

Ein endgültiges Ergebnis hatte die nichtöffentliche Diskussion aber auch nicht gebracht, man werde "Verhandlungen führen mit allen", sagte Ranft. Im öffentlichen Teil wurden weiterhin nur die bekannten Standorte genannt: an der Pesenlerner Straße zwischen Skater-Anlage und Gärtnerei sowie im Gewerbegebiet Thenn. Das erste Grundstück ist im Eigentum der Gemeinde, das zweite könnte im Umlegungsverfahren erworben werden, da das Gewerbegebiet erst in der Schlussphase der Genehmigung ist.

Claudia Peschel von der BH-Architektengesellschaft in München bezog sich in ihrer Machbarkeitsanalyse auf diese beiden Standorte. Der größte Unterschied sei, dass der Standort Pesenlerner Straße mit 1,5 Kilometer Entfernung relativ ortsnah sei, während das Gewerbegebiet 3,5 Kilometer weit weg sei, was für Bürger, die mit dem Rad oder zu Fuß zum Recyclinghof an der Strogenstraße gekommen sind, einen großen Unterschied mache. Dass der Hof verlegt werden soll, steht schon länger fest, da der jetzige einerseits wegen der stetig wachsenden Bevölkerung an seine Kapazitätsgrenze stößt und andererseits die Fläche für andere Zwecke benötigt wird: An seiner Stelle soll sich eine Filiale des Drogeriemarkts Rossmann ansiedeln.

So nah der Standort Pesenlerner Straße ist, hat er doch ein paar Einschränkungen, erläuterte Peschel. Zum einen, weil es dort bei größerem Aufkommen zu einem Rückstau auf der Straße kommen könne. Das könne man aber durch mehr Warteplätze auf dem Recyclinghof beheben. Die zweite Einschränkung: Eine Erweiterung sei dort alleine schon wegen der Retentionsflächen bei Hochwasser nicht möglich.

An beiden Standorten sei ansonsten mehr oder weniger die gleiche Anlage ausführbar, man könne Missstände vermeiden, unter anderem getrennte Ein- und Ausfahrten. Auch die Trennung zwischen Autos und Fußgänger werde durch unterschiedliche Ebene verbessert. Es soll eine Anlieferungsebene für die Bürger geben und eine Logistikebene für die Anlieferung und Abholung der Container. Letztere sollen auch eine bessere Anordnung bekommen sowie teilweise überdacht werden, um durch Regen oder Schnee nicht unnötig das Füllgewicht zu erhöhen. Auch soll es kein Treppensteigen mehr für die Bürger geben, um ihre Wertstoffe oder Grüngut in die Container werfen zu können. Die Container sollen zwar noch über die Anlieferungsebene heraus ragen, aber nur so weit, dass sie als Absturzsicherung dienen. Zudem sollen die Container künftig von zwei Seiten befüllt werden können. Für das Personal soll es ein kleines Büro mit Toiletten und Waschgelegenheit geben.

Weil es wegen des Standortes Verhandlungen noch geben soll, wurde eine Entscheidung auf die nächste Gemeinderatssitzung verlegt.

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