Warnwesten:Gut sichtbar, auch im Morgennebel

Bei der oberbayerischen Auftaktveranstaltung der Aktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" in der Grundschule Dorfen Nord erfahren die Erstklässler, wie sie sich an der Ampel, am Zebrastreifen und bei Schulweghelfern verhalten sollen

Von Thomas Daller, Dorfen

Eine ganze Stunde nur brav auf den Stühlen sitzen, leise sein und den Erwachsenen zuhören, ist für Erstklässler schon eine Herausforderung. Die Schulanfänger der Grundschule Dorfen Nord haben das prima hinbekommen, als bei ihnen am Freitag die oberbayerische Auftaktveranstaltung der Aktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" stattgefunden hat. Und weil das ein sehr wichtiges Thema ist, sind viele Leute gekommen, um darauf hinzuweisen: Die Chefin vom Schulamt war da, der Polizeipräsident, der Dorfener Bürgermeister, die Regierungspräsidentin und auch die beiden Damen von der CSU und der SPD, die in den Landtag gewählt werden wollen.

Warnwesten: Die ADAC Stiftung, die Sparkasse Dorfen und die Verkehrswacht Dorfen haben die gelben Warnwesten gespendet.

Die ADAC Stiftung, die Sparkasse Dorfen und die Verkehrswacht Dorfen haben die gelben Warnwesten gespendet.

(Foto: Renate Schmidt)

Rektor Gerhard Maintok hat zuerst alle begrüßt und dann die anwesenden Eltern gebeten, ob sie nicht die Großeltern oder andere Leute fragen könnten, die dafür Zeit hätten, ob sie sich nicht als Schülerlotsen zur Verfügung stellen könnten, denn "da hapert es gewaltig".

Schulamtsleiterin Marion Bauer hat danach die Erstklässler gefragt, ob es ihnen in der Schule gefalle und alle haben ganz laut "Jaaa" gerufen. Sie hat gesagt, dass die Erstklässler nun ja schon groß seien und alleine zur Schule gehen dürften; nicht wie im Kindergarten, wohin einen Mama und Papa immer begleitet hätten. Und dann gab es ein kleines Frage- und-Antwort-Spiel, wie man sich an der Ampel verhält, wie am Zebrastreifen und worauf die Polizei aufpassen muss. Das haben fast alle gewusst und sich fleißig gemeldet. Die Schüler der zweiten und dritten Klassen haben dann auf der Bühne Lieder über Ampeln und Zentrastreifen gesungen und szenisch gespielt. Es gab viel Beifall.

Warnwesten: Viel Applaus erhielten die Schüler der Klasse 3bG für ihren "Zebrastreifen-Boogie"

Viel Applaus erhielten die Schüler der Klasse 3bG für ihren "Zebrastreifen-Boogie"

(Foto: Renate Schmidt)

Regierungspräsidentin Maria Els hat dann gesagt, dass heuer in Oberbayern 42 000 Kinder eingeschult worden sind, 1600 mehr als im Jahr davor und dass diese "Riesenherausforderung" gut gelungen sei. Wichtig sei, dass keinem auf dem Schulweg etwas passiere und die Erstklässler am Ende der Veranstaltung deswegen gelbe Warnwesten bekämen, damit man sie auch im Morgennebel noch gut sehen könne.

Im Anschluss daran durften die Schüler der dritten Klassen Fragen an die Besucher stellen. Bürgermeister Heinz Grundner erklärte, was die Stadt Dorfen für die Sicherheit der Schüler unternimmt. Die stellvertretende Landrätin Gertrud Eichinger verneinte die Frage, ob es bei ihrer Einschulung auch schon Warnwesten gegeben habe. Die habe es noch nicht mal gegeben, als ihre eigenen Kinder vor 20 Jahren eingeschult worden seien. "Aber ich war zumindest Schulweghelfer", sagte Eichinger, vier Jahre lang.

Warnwesten: Regierungspräsidentin Maria Els appellierte an die erwachsenen Zuhörer, besonders dort vorsichtig zu fahren, wo Kinder zur Schule gehen.

Regierungspräsidentin Maria Els appellierte an die erwachsenen Zuhörer, besonders dort vorsichtig zu fahren, wo Kinder zur Schule gehen.

(Foto: Renate Schmidt)

Polizeipräsident Günther Gietl, erklärte den Schülern, dass die Polizei jetzt im September besonders an den Schulen aufpassen würden, damit die Verkehrsteilnehmer langsam und sorgfältig fahren würden, damit niemand gefährdet werde. "Wir schimpfen auch eure Eltern, wenn sie im Parkverbot stehen oder euch nicht anschnallen."

Peter Starnecker, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Bayern sagte, dass vor 50 Jahren fast zwei Schulklassen bei Verkehrsunfällen gestorben seien. Heuer im Frühjahr seien leider auch vier Kinder bei Verkehrsunfällen getötet worden. Deswegen sei es auch ganz wichtig, dass es genügend Schulweghelfer gebe und dass man nur dort über die Straße gehen sollte, wo sie stünden, auch wenn das einen kleinen Umweg erforderlich macht. Dann teilten die Ehrengäste die Warnwesten aus und der Schultag war zu Ende.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: