Historisches Festtreiben:Eintauchen in die Vergangenheit

Waschfrau mit Publikum: Dass die alten Zeiten oft mühsam und beschwerlich waren, wurde in Walpertskirchen nicht ausgeblendet. (Foto: Renate Schmidt)

Zur 1275-Jahr-Feier verwandelt sich Walpertskirchen ein Wochenende lang in ein Dorf wie zu Zeiten König Ludwig II. Die ganze Ortschaft macht mit. Tausende Besucher und Besucherinnen sind begeistert.

Das Bild der Waschfrau, die auf dem Steg am Dorfweiher kniet und ein weißes Bettlaken wäscht und wringt, während ihr ein bunt gemischtes Publikum bei der Arbeit zuschaut, bringt auf den Punkt, wie die Feier eines historischen Jubiläumsjahrs im besten Fall funktioniert. In Walpertskirchen hat man sich entschieden, die erste schriftliche Erwähnung des Ortes vor 1275 Jahren im Juli mit einem Wochenende wie in königlich-bayerischen Zeiten zu würdigen. Eine schöne Idee. Etwa 700 Mitwirkende beteiligen sich mit Musik und Theater auf vier Bühnen, mit Vorführungen alter Handwerkskunst und Ausstellungen. Das ganze Dorf ist auf den Beinen und macht mit. Tausende Besucherinnen und Besucher sind begeistert. Zusammen tauchen die Walpertskirchener mit ihren Gästen für kurze Zeit in die Vergangenheit ein. Dass die alten Zeiten oft mühsam und beschwerlich waren, wird dabei nicht ausgeblendet. Das historische Wochenende ist keine Show, sondern eine gemeinsame Erfahrung. Ein Dorf feiert seine Geschichte und beweist, dass der Zusammenhalt in einer ländlichen Gemeinde auch in der Gegenwart lebendig ist.

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