Von Burghausen nach Finsing:Rein in die Erde

Offizieller Spatenstich für Monaco-Gasleitung

Mit dem Bau einer großen Infrastrukturmaßnahme, die den südlichen Landkreis Erding in den kommenden Monaten beschäftigen wird, geht es nun endlich los. Am Donnerstag, 11. Mai, wird der Spatenstich zum Bau der Erdgasfernleitung "Monaco" gesetzt. Die Gaspipeline, die die Münchner Firma Bayernets baut, führt von Burghausen nach Finsing und im Landkreis Erding über die Flure der Gemeinden St. Wolfgang, Isen, Buch, Pastetten, Wörth, Hörlkofen, Forstern, Neuching, Ottenhofen und schließlich Finsing. Der Spatenstich erfolgt in Kraiburg am Inn im Landkreis Mühldorf in Anwesenheit der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU).

Dass Bayernets diese Erdgasröhre durch Ostbayern bauen will, war schon vor mehr als sechs Jahren öffentlich geworden. Die positive landesplanerische Beurteilung durch die Regierung von Oberbayern war im März 2011 abgeschlossen; auch der Bayerische Landtag hatte das Projekt explizit befürwortet. Mit der Erdgaspipeline soll die Netzstabilität und Netzflexibilität im südbayerischen Raum verbessert werden. Dem Erdgas komme nach dem Ausstieg aus der Atomkraft eine wichtige energiepolitische Rolle zu, hieß es.

In den vergangenen Jahren wurde schließlich informiert und geplant: Mitarbeiter der Bayernets haben sich mit Kommunalpolitikern getroffen, haben an den Türen der betroffenen Grundstückseigentümern geklingelt und mit dem Bayerische Bauernverband eine gemeinsame Rahmenvereinbarung für landwirtschaftliche Grundstücke unterzeichnet. Obwohl sich die betroffenen Gemeinden im Landkreis noch 2012 im Raumordnungsverfahren gegen das Projekt ausgesprochen haben, und sich lange Zeit besonders die betroffenen Landwirte im südlichen Landkreis nicht mit dem Projekt anfreunden konnten, kam es doch zu keinem großen Aufschrei in der Gesellschaft. Im Frühjahr 2016 wurde der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Oberbayern bestandskräftig, erste bauvorbereitende Maßnahmen, etwa die Einrichtung von Bauplätzen und Zufahrtsstraßen, hat Bayernets bereits im vergangen Jahr durchführen lassen.

Derzeit beginnen entlang der Trasse die schweren Arbeiten: Zuerst wird sie freigemacht, die Rohre angeliefert und verschweißt, dann wird der Graben für die Rohre ausgehoben, der Rohrstrang in die Erde gelegt und schließlich wieder mit Erde bedeckt. Im St. Wolfganger Abschnitt laufen die Arbeiten schon seit einigen Tagen, nun folgen die Abschnitte Buch am Buchrain (Beginn Mitte Mai), Ottenhofen (Beginnt Anfang Juni) und Finsing (Beginn Mitte Juni). Wie lange die Bauarbeiten jeweils dauern, das ist laut Bayernets noch nicht absehbar. Eine Inbetriebnahme der Gaspipeline, von der nach den Bauarbeiten bis auf einige Messstationen nichts mehr zu sehen sein soll, ist für Ende 2018 geplant.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: