Von 11. November an:Blick hinter die Fassade

Sonderausstellung "Menschen bei der Arbeit" in Markt Schwaben

Von Carolin Schneider, Markt Schwaben

Eine Rechenaufgabe - und sei sie noch so einfach - führt bei den meisten heutzutage zu einem Griff zum Handy. Schnell sind die Zahlen eingetippt und das Ergebnis ausgespuckt. Noch vor einigen Jahren war das nicht so einfach: Man musste die eine Zahl in eine Rechenmaschine eingeben und dann so oft an einer Kurbel drehen, wie die andere Zahl angibt, bis das richtige Ergebnis angezeigt wurde. Eine mühsame Arbeit, die man sich heute gar nicht mehr so richtig vorstellen kann.

Bei der Jahresausstellung des Markt Schwabener Heimatmuseums kann man sich ab 11. November in die Nachkriegszeit zurückversetzen lassen und unter anderem eine ebensolche Rechenmaschine anschauen. "Menschen bei der Arbeit" heißt das Thema der Ausstellung. "Wir möchten zeigen, wie mühsam und schwer die alltägliche Arbeit nach dem Krieg war", sagt Vorsitender Bernd Romir. Gezeigt werden über zwanzig Firmen und Unternehmen aus Markt Schwaben in der Nachkriegszeit. Zum Teil sind es Betriebe, die es heute nicht mehr gibt, die aber gerade nach dem Krieg eine große Rolle für die Gemeinde gespielt haben. Aber es wird auch die Entwicklung von Firmen gezeigt, die heute noch bestehen.

Um die Ausstellung zu bestücken, braucht der Verein für das Heimatmuseum jedoch die Hilfe der Bürger. "Wir suchen Bilder, die den Arbeitsalltag früher zeigen, und Objekte, die damals benutzt wurden,", sagt Romir. So wie eben die Rechenmaschine, die er schon auftreiben konnte. "Bei den Bildern konzentrieren wir uns nicht nur auf die Gebäude, sondern vor allem auch auf die Menschen in ihrem Inneren", erklärt Romir. Durch die Menschen können die Lebensumstände und der Arbeitsalltag in der Nachkriegszeit gut dargestellt werden. Außerdem sind Bilder mit Menschen ein Publikumsmagnet, das weiß Romir, der schon viele Ausstellungen im Heimatmuseum erlebt hat. "Je mehr Menschen auf einem Foto sind, desto mehr Besucher schauen es sich an", sagt er. Denn der Besucher baue dadurch eine emotionale Bindung zu der Zeit und den Menschen damals auf. "Es sind auch ganz überraschende Fotos dabei", verrät Romir. "Manche sind so aussagekräftig, dass sie wirklich berühren."

Seit einem halben Jahr kümmert sich der Verein für das Heimatmuseum schon um die Vorbereitungen für die Sonderausstellung. Zuerst mussten viele Informationen über die einzelnen Firmen gesucht werden. In einem zweiten Schritt wurden Bilder und Objekte gesammelt. "Wir haben eine ganze Reihe an Objekten von Bürgern bekommen", freut sich Romir. Doch zu viele Ausstellungsstücke seien es bis jetzt noch nicht. Weiterhin sind Romir und sein Team auf die Leihgaben von Markt Schwabener Bürgern angewiesen.

Es gebe die Möglichkeit, dass diese Leihgaben nach der Sonderausstellung Teil der Dauerausstellung werden, so Romir. Denn zur Zeit sind zwei weitere Räume als Erweiterung des Heimatmuseums in Arbeit. Diese sollen unter dem Thema "Zeitgeschichte" stehen. Ein Raum soll dabei von den Höhen und Tiefen in der Entwicklung Markt Schwabens von 1900 bis etwa 1950 erzählen. Der zweite Raum thematisiere die Geschichte von 1950 bis 2000. Es ist gut möglich, dass Teile der Jahresausstellung "Menschen bei der Arbeit" später in den zweiten Raum wandern. "An die Objekte für die Dauerausstellung haben wir aber ganz bestimmte Anforderungen", so Romir. Für die Sonderausstellung sei es vor allem wichtig, eine möglichst große Bandbreite zu zeigen.

Die diesjährige Sonderausstellung "Menschen bei der Arbeit" eröffnet am Samstag, 11. November, um 14 Uhr. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist sie außerdem am 12. und am 19. jeweils von 14 bis 17 Uhr und am 15. von 18 bis 20 Uhr. Zu den regulären Öffnungszeiten des Heimatmuseums, jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr, ist die Ausstellung noch bis März oder April 2018 zu sehen.

Wer Bilder oder Objekte von Betrieben aus Markt Schwaben besitzt und diese dem Heimatmuseum leihen möchte, kann sich an Bernd Romir direkt im Museum oder unter 08121/3252 wenden.

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