Ein solches Herbstfest hat Erdings Oberbürgermeister Max Gotz noch nicht erlebt: Er könne sich nicht erinnern, wann jemals über die gesamten zehn Tage durchgehend schönes Wetter geherrscht habe mit hochsommerlichen 30 Grad, keinem Wölkchen am Himmel und lauen Temperaturen bis in die Nacht. Die Erdinger und Erdingerinnen kamen in Scharen auf den Volksfestplatz und hatten eine gute Zeit.
„Ich bin super froh und glücklich, dass nichts passiert ist und kein Schatten über das Fest gefallen ist“, sagt Oberbürgermeister Max Gotz am Montag. „Der Besuch an den beiden Festwochenenden war sagenhaft.“ Erst am letzten Tag, am Sonntag, begann es dann zwei Stunden vor Schluss zu regnen, doch auch das habe der Stimmung beim Feuerwerk, das super angekommen sei, keinen Abbruch getan, so Gotz.
„Es waren sehr wohltuende Stunden“, sagt der OB, der „jeden Tag und mehrmals“ auf dem Herbstfest anzutreffen war „und schee war’s jedes Mal“. Auch das Drumherum, ob beim Sicherheits- oder Parkdienst, habe gut geklappt.
Die hochsommerlich heißen zehn Tage waren für die Schausteller zwar nicht optimal, „doch wir sind zufrieden“, sagt Schaustellersprecherin Gabi Rilke. Wenn es um die 30 Grad habe und auch noch Ferien sind, „dann gehen die Leute nachmittags mit den Kindern lieber zum Baden“. Im Großen und Ganzen aber habe es gepasst, die Leute sind dann eben erst später am Tag erschienen: „Ein Dank geht an die Erdinger und Erdingerinnen, die uns nicht im Stich gelassen haben und sehr fleißig auf den Festplatz gekommen sind“, sagt Gabi Rilke. Die Erdinger hätten trotz der Hitzewelle „gut durchgehalten“.
Auch die Polizei Erding zieht eine sehr positive Bilanz
Klaus Richter und Conny Lechner waren heuer zum 50. Mal als Festwirte in Fischers Stiftungszelt auf dem Herbstfest vertreten. „Normalerweise“, sagt Klaus Richter, finde der Übergang vom Sommer in Herbst auf dem Herbstfest statt, irgendwann wird es eben kühler. Nicht so dieses Jahr: Zehn Tage lang Hochsommer, das machte sich natürlich bemerkbar. Der große Biergarten war besonders beliebt, und auch die Plätze im Zelt „an der Peripherie“, also dort, wo die Planen Luft hereinließen. Mit dem Getränkeausstoß ist Klaus Richter zufrieden.
Wolfgang Kuffner, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu schreibt: „Wir blicken auf ein wundervolles Herbstfest zurück. Zehn Tage lange konnten alle Besucher bei schönstem Wetter eine stimmungsvolle und friedliche Atmosphäre genießen.“
Für das Herbstfest 2024 kann auch die Polizeiinspektion Erding „eine sehr positive Bilanz ziehen“, wie es in einer Pressemitteilung am Montag heißt. Trotz des hohen Besucheraufkommens an den Wochenenden musste die Polizei nur elf Strafanzeigen aufnehmen. Dabei handelte es sich um drei Körperverletzungsdelikte, einen Widerstand gegen Polizeibeamte, zweimal Alkohol im Straßenverkehr, drei Drogendelikte, eine sexuelle Belästigung und einmal Erregung öffentlichen Ärgernisses. Zum Vergleich: Beim Herbstfest 2023 musste die PI Erding nach eigenen Angaben noch acht Körperverletzungsdelikte verzeichnen. „Bei den zahlreichen Besuchern war eine entspannte und sehr positive Grundstimmung erkennbar“, schreibt die Polizei.
Der Safe Point als feste Anlaufstelle war Gold wert, betont das BRK
„Es war ein schönes und ruhiges Herbstfest“, lautet auch das Fazit des BRK-Kreisverbands. Den Safe Point des BRK-Frauennotrufs, der dieses Jahr erstmals mit einem festen Stand am Herbstfest war, suchten laut Pressesprecherin Danuta Pfanzelt rund 100 Personen auf, doch deren Anliegen waren Fragen zur Arbeitsweise des Safe Point allgemein, viele erkundigten sich nach der Safe Now App. Auch männliche Herbstfestbesucher hätten den Stand aufgesucht, „um uns zu sagen, dass sie den Safe Point gut finden“. Jeweils Freitag und Samstag war die Hütte mit je vier Ehrenamtlichen besetzt. Die feste Unterkunft „war Gold wert“, betont Pfanzelt – als Anlaufstelle, aber für Aufklärung und Prävention – und um einfach ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Der Sanitätsdienst des BRK musste über 60 Herbstfestgäste versorgen, hauptsächlich wegen Kreislaufbeschwerden, Stürzen und Schnittverletzungen. Knapp 15 Personen mussten ins Klinikum gefahren werden. Alkoholbedingte Ausfälle gab es dieses Jahr nur ganz wenige, so Pfanzelt. Dafür war ein Dienst wieder recht gefragt: 400 Blasenpflaster verteilte das BRK an Herbstgäste.