Süddeutsche Zeitung

Volksbanken: Fusionspläne:Allein zu klein

Urteil - nicht überlebensfähig: Ohne Partner wird es schwer für die VR-Bank Taufkirchen-Dorfen und die Raiffeisenbank Thalheim. Ein erster Fusionsversuch ist noch gescheitert - jetzt wollen es die Banken erneut versuchen.

Antonia Steiger

Die VR-Bank Taufkirchen-Dorfen und die Raiffeisenbank Thalheim unternehmen einen erneuten Versuch zu fusionieren. Bei einer Abstimmung während der Generalversammlung im April ist die erforderliche Zustimmung von 75 Prozent nicht erzielt worden, nun haben sich Vorstände und Aufsichtsräte beider Banken dazu entschlossen, bei einer außerordentlichen Vertreterversammlung am 12. Juli erneut abstimmen zu lassen.

Man habe mittlerweile positive Gespräche mit kritischen Mitgliedern geführt, heißt es in einem Brief, den Gerhard Hilger und Gerhard Liebl unterzeichnet haben.

Aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen und der Ertragslage der Raiffeisenbank Thalheim sei deren dauerhafte Überlebensfähigkeit nicht gewährleistet, heißt es darin. Würde die Fusion wieder abgelehnt, müssten beide Banken Personal aufstocken, um Vorgaben zu bewältigen. Dies verursache Kosten in Höhe von 350.000 Euro, die Raiffeisenbank Thalheim müsste mindestens 200.000 Euro tragen. Auch die Folgekosten könnten auf Dauer aufgrund der Ertragslage nicht dargestellt werden.

Auch die Mitarbeiter der Raiffeisenbank Thalheim sprechen sich in einem Brief an die Mitglieder für die Fusion aus. Sie hätten das Ergebnis der Abstimmung "mit großer Enttäuschung" hingenommen, heißt es. Der ständig härter werdender Wettbewerb erfordere eine "sinnvolle Arbeitsteilung und eine Optimierung der Verwaltungstätigkeiten". Dies sei der Raiffeisenbank derzeit nicht möglich.

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Quelle:
SZ vom 28.06.2010
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