Vogelpopulation:Die Krähen nerven alle

Erding sucht nach Möglichkeiten, die Tiere loszuwerden

Das ist ein neuer Ton: Als "unsägliche Geschichte" hat der Umweltreferent Thomas Schreder (CSU) im Stadtrat am Dienstag die Entwicklung der Saatkrähenpopulation in Erding bezeichnet. Schreder hatte stets für Verständnis im Umgang mit den geschützten Tieren geworben, doch nun reicht es offenbar auch ihm. Alles habe man versucht, weil man die Bürger nicht habe alleine lassen wollen, sagte er. Nun müsse aber überprüft werden, ob es nicht doch noch weitere Möglichkeiten gebe. Nicht nur im Bereich des Stadtparks wachse die Population stetig, sagte Schreder. Am Herzoggraben in der Nähe des Landratsamtes habe er beobachtet, wie Nester, die herausgeworfen wurden, am nächsten Tage wieder da waren. Eine weitere Zunahme der Population der geschützten Vögel sei "absehbar", nicht nur am Wasserturm, im Stadtpark und am Herzoggraben. Die Frage sei, sagte Schreder, wie weit die Stadt dies mittragen könne. "Was können wir noch tun?"

Bei OB Max Gotz (CSU) stieß Schreder auf Verständnis. Gotz sagte zu, den Rechtsamtsleiter Andreas Erhardt damit zu beauftragen, nach einer "Lösung für diesen Wahnsinn" zu suchen. Es sehe "fast schon nach Kapitulation" aus, sagte Gotz. Die Zahl der Nester wachse und wachse. Saatkrähen sind geschützt, weil ihre Population zurückgeht. In Erding sieht es jedoch ganz anders aus: Unter anderem wegen des Baumbestands im Stadtpark fühlen sich die Krähen hier sehr wohl. Alle bisherigen Bemühungen, sie zu vertreiben, haben nicht gefruchtet. Für vorsichtige Versuche, die Krähen zumindest vom Rand des Stadtparks in der Nähe der Schulen zu vertreiben, benötigte die Stadt das Einverständnis der Regierung von Oberbayern.

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