Voerst keine Maßnahmen:In Hohenlinden gilt weiterhin Tempo 50

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Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Wer die Gemeinde Hohenlinden durchquert, darf in der Ortsdurchfahrt auch in Zukunft Tempo 50 fahren. Dies ist das Ergebnis eines Rundgangs von Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) mit Gemeinderatsmitgliedern und Fachleuten mit anschließender Gemeinderatssitzung. "Es hat sich gezeigt, dass eine Realisierung der Tempo-30-Zone durch Hohenlinden schwierig wäre", sagte Maurer. Die Voraussetzungen dafür seien trotz der Abstufung der Ortsdurchfahrt (die früher B12 hieß) nicht gegeben.

In Hohenlinden ist das Verkehrsaufkommen seit Längerem ein umstrittenes Thema. In der Gemeinderatsitzung wurde über Querungshilfen und Tempolimits diskutiert - ein Beschluss zur Verkehrsberuhigung wurde allerdings nicht gefasst. Nach der für 2019 geplanten Fertigstellung des A94-Abschnitts von Pastetten nach Heldenstein, so das Ergebnis, sei auf der Ortsdurchfahrt durch Hohenlinden und auf der kommunalen Umgehungsstraße (inzwischen B12) mit einer deutlichen Verkehrsentlastung zu rechnen.

Ludwig Ziegler vom Landratsamt erklärte, dass eine durchgehende Tempo-30-Zone durch Hohenlinden seiner Ansicht nach rechtswidrig wäre, weil die erforderlichen Voraussetzungen nicht erfüllt seien. Ingenieur Konrad Haindl vom Rosenheimer Planungsbüro Infra erklärte, dass er ebenfalls dafür sei, die Tempo-50-Zone beizubehalten. "Wir können durch solche baulichen Maßnahmen viel besser erreichen, dass künftig nicht mehr durch Hohenlinden gerast wird", sagte Haindl. Der Vertreter der Unteren Verkehrsbehörde im Landratsamt teilte dazu mit, dass eine Tempo-30-Zone durch den Ort den Verkehrsfluss erheblich beeinträchtigen würde und dass viele Autofahrer wegen des guten Ausbaustands Tempo 30 nicht eingehalten würden, dies hätten mehrere Untersuchungen gezeigt.

Ziegler zufolge sei für die Genehmigung der Tempo-30-Zone eine besondere Gefahrenlage nachzuweisen, die aber in Hohenlinden nicht zu begründen sei. Zwar habe es auf der Ortsdurchfahrt in den vergangene Monaten einige Unfälle gegeben, doch seien die 28 näher betrachteten Unfälle meist Blechschäden nach Unfällen beim Parken oder nach Zusammenstößen mit Wildtieren gewesen. Darüber hinaus erwarten sowohl Ziegler als auch Maurer für Hohenlinden eine spürbare Verkehrsentlastung nach der für 2019 geplanten Fertigstellung des letzten A94-Bauabschnitts. Es müsse abgewartet werden, wie sich das Verkehrsaufkommen tatsächlich entwickeln wird. Erst dann könnten die Auswirkungen auf die B12 und die Ortsdurchfahrt genau ermittelt werden.

Die Debatte um die Tempo-30-Zone im Ort hatte die Wählergruppe der "Bürgerlichen" mit einem Antrag angestoßen, es wurde bereits in vorangegangenen Gemeinderatssitzungen über das Thema diskutiert wurde. Auf Vorschlag von Bürgermeister Maurer war der Ortstermin mit Fachleuten vereinbart worden. Die von Josef Neumeier (Bürgerliche) geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Ortsdurchfahrt hatte zu kritischen Stimmen geführt, einige wollen eine geplante Neugestaltung der zur Gemeinde- und Staatsstraße abgestuften Ortsdurchfahrt mit baulichen Veränderungen abwarten. Neumeier und die Bürgerlichen hingegen wollen Maßnahmen zur Reduzierung des Unfallrisikos schneller umsetzen. Ihre Begründung ist, dass die Verkehrsbelastung nach wie vor zu hoch sei.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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