Vier Tage Reggae:Impulse für eine friedliche Welt

Vier Tage Reggae: Er will keinen Mainstream machen - Michael Funk zählt zu den Organisatoren des Rootsbase Festivals in der Holledau.

Er will keinen Mainstream machen - Michael Funk zählt zu den Organisatoren des Rootsbase Festivals in der Holledau.

(Foto: Marco Einfeldt)

Auf dem Rootsbase Festival in der Holledau gibt es im August vier Tage lang Musik. Für die Organisatoren ist es mehr als eine große Party

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Ein Reggae- und Dub-Festival mit tiefem Bass-Sound aus selbst gebauten, unterschiedlichen Soundsystems erwartet die Gäste im August beim Rootsbase Festival im Zeilhofstadl in Nandlstadt. Die erwarteten 800 Gäste werden vier Tage lang tanzen, aber es geht um mehr: "Wir wollen eine alternative Gesellschaft verwirklichen und gewaltfrei, liebevoll und respektvoll miteinander und mit unserer Umwelt leben", sagen die Organisatoren Michael Funk, 38, Georg König, 28, und Lukas Huber, 29, vom Freisinger Verein Kulturimpuls.

Die Mitglieder und viele Helfer arbeiten jetzt schon auf Hochtouren, um den einsam gelegenen Hof von Donnerstag, 9. August, bis Sonntag 12. August, in eine friedliche Oase zu verwandeln. Zur Musik aus den selbst gebauten Anlagen werden auch Texte mit aktuellen politischen Bezügen gesungen. Denn es gehe ihnen bei ihrem Festival nicht nur darum, gemeinsam zu feiern, sondern den Gästen neue Impulse zu geben, sagen die Organisatoren.

Mit dabei sein werden die in der Szene bekannten Channel One Soundsystem, Dandelion Soundsystem, Jah Chalice Soundsystem, Jah Vibes Soundsystem, Elemental Wave Soundsystem, Purivy your heart Soundsystem, Siren Sisters, Jah Free und Tallawah Rockers. Bei 30 Hertz aus den Boxen "werden die Gläser in den Regalen vibrieren und wir volle Kanne tanzen", freut sich Huber. In den drei Areas wird nicht nur Musik aus verschiedenen Soundsystems und DJs zu hören sein, sondern es gibt auch einen Upcyclingbereich, in dem Kinder aus Müll Instrumente bauen, eine "Healing-Yard", wo Massagen angeboten werden und Yoga- Stunden. Das Essen ist vegan. "Wir wollen vor allem auch die Jüngeren erreichen, die viel zu viel Internet-Schrott konsumieren", betonen Funk und König. Auf dem Festival gibt es keine Werbung, das ist den Veranstaltern wichtig, "wir möchten ein Festival nach unseren Vorstellungen schaffen, ohne Kompromisse mit Sponsoren", schildert Funk. Das Ganze finanziere sich aus dem Ticket-, Essens- und Getränkeverkauf.

Der Verein und Sound-System-Festivals haben im Landkreis bereits eine längere Tradition, denn schon vor 20 Jahren gab es in Nandlstadt im Zeilhofstadl die ersten Partys mit Reggae-Musik. Die Natur, der Stadl und die Bodenständigkeit, die der Ort ausstrahle, passten gut zum Konzept des Rootsbase-Festival, das in dieser Form zum zweiten Mal über die Bühne geht. Inzwischen helfen rund zweihundert Freiwillige mit, in Arbeitsgruppen werden die Bereiche wie Camping-Platz, Sanitär sowie natürlich Essen und Trinken organisiert.

Kürzlich fand ein Treffen mit 60 Helfern aus ganz Deutschland statt. Die Mitglieder von Kulturimpuls, ihre Helfer und Gäste verbinde eine spirituelle Basis und der Wunsch nach einem friedlichen Miteinander. "Wir benötigen nicht viel für unser Festival", sagen die Organisatoren, es gehe nicht darum, sich zu zu dröhnen und zu konsumieren, "wir machen keinen Mainstream, sondern die Menschen sollen politisch denken, sich Gedanken machen, meditieren und wir wünschen allen tiefe Erlebnisse." Wichtig ist den Organisatoren auch ihre Frauenquote, denn es werden nicht nur männliche DJs, sondern auch weibliche Künstlerinnen am Mischpult stehen.

Das Wochenendticket kostet 59 Euro. Erwartet werden auch zahlreiche Besucher aus der Umgebung, für die Nandlstädter gibt es im Schreibwarenladen Pichler vergünstigte Anwohnertickets. Weitere Infos im Internet unter rootsbase.de.

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