Vier Hektar kommen hinzu:Im Vorranggebiet

Kiesgrube in Plörnbach darf erweitert werden

Von Katharina Aurich, Haag

Die Haager Gemeinderäte haben einstimmig eine Erweiterung der Kiesgrube in Plörnbach um weitere vier Hektar bebefürwortet, die die "Arbeitsgemeinschaft Kiesgewinnung Plörnbach" (AKP) beantragt hatte. Rechtzeitig zur Vorlage des Antrags im Gemeinderat hat das Unternehmen den ältesten Teil der Grube, für den das Landratsamt immer wieder die Frist zur Rekultivierung verlängert hatte, verfüllt und die Oberbodenschicht aufgetragen, wie Landschaftsarchitekt Albert Schneider den Gemeinderäten versicherte.

Die AKP besteht aus den Zollinger Kies- und Sandunternehmen Kronthaler und Obermeier. Die Kiesgrube in Plörnbach sowie die Erweiterungsfläche ist im Landesentwicklungsplan als Vorrangfläche für den Kiesabbau ausgewiesen. Mit der Abbaugenehmigung, die auch die Verpflichtung zur Wiederverfüllung und Rekultivierung einschließt, sind jedoch einige Auflagen verbunden. Zum Schutz der Anlieger vor Staubemissionen müssen die Antragsteller die Straße an der Kiesgrube 100 Meter asphaltieren und für deren Entwässerung sorgen, erläuterte Bürgermeister Anton Geier. Und die Gemeindeverbindungsstraße von Haag nach Thann sei bei Verschmutzungen durch an- und abfahrende Lastwagen täglich vom Unternehmen zu säubern, heißt es im Beschluss weiter.

Die Kiesgrube in Plörnbach besteht seit den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts und bis vor Kurzem war vom Landratsamt immer wieder die Frist für eine Rekultivierung verlängert worden. Im vorderen, ältesten Teil der Grube ist dies nun geschehen, um den zweiten Abschnitt der bestehenden Grube zu rekultivieren, hat das Unternehmen bis Ende 2021 Zeit. Allerdings müsse die AKP von Anfang 2020 an im Landratsamt oder in der Gemeinde vierteljährlich einen Sachstandsbericht über den Fortgang der Rekultivierung abliefern, erläuterte der Bürgermeister die Auflagen.

Im neuen, jetzt von der Gemeinde genehmigten Erweiterungsteil der Grube sollen etwa 810 000 Kubikmeter Boden abgebaut werden, heißt es in dem Antrag. Die entnommene Kiesmenge werde mit Boden und aussortiertem, mineralischem Bauschutt aufgefüllt. Der Anteil an Bauschutt an der jährlichen Verfüllmenge dürfe jedoch maximal ein Drittel betragen. Dazu komme Abraum aus der örtlichen Lagerstätte und Bodenaushub. Darüber werde eine mindestens zwei Meter mächtige Schicht aus Abraum sowie 30 Zentimeter Oberboden aufgefüllt, so dass das ursprüngliche Niveau wieder erreicht werde, beschrieb Landschaftsarchitekt Schneider das Vorgehen.

Gemeinderat Hans Schindlbeck machte darauf aufmerksam, dass Hunderte Lastwagen zusätzlich auf den Straßen der Gemeinde fahren werden. Elisabeth Maier stellte jedoch fest, dass man den Antrag des Unternehmens, auf seinem Grundstück im Vorranggebiet Kies abzubauen, nicht ablehnen könne. Nachdem die Gemeinde keine Bedenken hat, liegt der Antrag nun zur endgültigen Genehmigung beim Landratsamt Freising. Das Verwaltungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen, ob der Erweiterungsantrag befürwortet werde, könne derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden, sagt Landratsamt-Pressesprecherin Eva Dörpinghaus.

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