Abitur 2017:Ein außergewöhnlicher Jahrgang

Abiturzeugnisausgabe an einem bayerischen Gymnasium, 2011

Heute ist es so weit: Alle bayerischen Abiturienten bekommen ihre Zeugnisse, auch die in den drei Gymnasien im Landkreis Erding.

(Foto: Johannes Simon)

Heute gibt es Zeugnisse, dann wird gefeiert. Und dafür gibt es Grund genug: jede Menge Einser-Schüler an allen drei Gymnasien. In Dorfen bekommen erstmals drei Absolventen die 1,0.

Von Debora Schießl, Erding

"Durchgemuggelt" haben sich die Abiturienten des Korbinian-Aigner-Gymnasiums laut ihres Abimottos in Anlehnung an den Zauberer Harry Potter. Magie war zwar nicht im Spiel, man könnte es anhand der guten Ergebnisse aber meinen. Und das trifft nicht nur für diese Schule zu: Alle drei Gymnasien im Landkreis Erding verabschieden in diesem Jahr herausragende Jahrgänge. An diesem Freitag werden die Abiturienten im Landkreis entlassen: 127 am Anne-Frank-Gymnasium (Durchschnittsnote 2,12), 145 am Korbinian-Aigner-Gymnasium (2,29) und 133 in Dorfen (2,29).

Am Gymnasium Dorfen spricht Schulleiterin Andrea Hafner von einem Rekord: "Noch nie gab es an unserer Schule dreimal den Schnitt 1,0." Insgesamt sei es der beste Jahrgang seit der Einführung des G8. Ebenfalls ungewöhnlich: Elf von 17 sehr guten Zeugnissen mit einer Note bis 1,5 gehören männlichen Schülern. Das kann nur noch das Anne-Frank-Gymnasium toppen: 19 Mal wurde ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt, drei Schüler und eine Schülerin erreichten sogar eine 1,0. Oberstufenkoordinatorin Elisabeth Ringler spricht aber auch von einem anstrengenden Jahr: "Es war ein ungewöhnlich großer Jahrgang." Das habe man in der Arbeitsbelastung gemerkt. "Außerdem wurde eine Schülerin während des Abis krank. Das geht einem natürlich nah", so Ringler. Auch am Korbinian-Aigner-Gymnasium spricht Oberstufenkoordinator Markus Mitschke von sehr starken Leistungen. Eine Schülerin und ein Schüler haben die 1,0 auf ihrem Zeugnis. "Der Jahrgang war anständig, und die Schüler haben sich alle gut benommen", so Mitschke.

Die Prüfungen liegen schon eine ganze Weile zurück, und es wird Zeit, die eigenen Leistungen zu feiern. Auf den Abibällen gibt es Buffet, Tanz und schicke Kleider. Der Schulabschluss ist für viele Grund genug, um richtig Geld auszugeben. "Unser Abiball hat insgesamt 22 000 Euro gekostet. Das zu finanzieren war gar nicht so leicht. Die Karten für den Ball kosten deswegen Geld", sagt Abiturientin Laura Heislmeier vom Korbinian-Aigner-Gymnasium. Am Samstag, 1. Juli, soll im Sportpark Schollbach bis in die Morgenstunden gefeiert werden. Die anderen beiden Gymnasien legen die Feier mit der Zeugnisvergabe am Freitag zusammen, das Anne-Frank-Gymnasium feiert in der Stadthalle und das Dorfener Gymnasium in den eigenen Räumen. Wie groß der Abiball tatsächlich ausfällt ist an den Schulen unterschiedlich. "Herausgeputzt wird sich aber immer", sagt Barbara Gruber. Ihr gehört das Gewandhaus Gruber in Erding und sie merke am steigenden Umsatz, dass die Schulabschlüsse anstehen. Gerade in den Oster- und Pfingstferien sei der Laden voller Schüler, so Gruber. "Man sieht oft, dass eine ganze Klasse ähnliche Kleider trägt. Die Mädchen schicken sich gegenseitig Fotos und passen sich aneinander an."

Die Schüler mit dem Abschluss 1,0 sind Benjamin Wagner und Agnes Heilmaier vom Korbinian-Aigner-Gymnasium; Isabella Ostner, Johannes Scheffler und Claus Kratzer vom Dorfener Gymnasium; Felix Eckert, Fabian Fleischer, Jannis Gabler und Cornelia Schirmer vom Anne-Frank-Gymnasium.

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