Süddeutsche Zeitung

Verkehr:Verschlungene Wege

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Die Bahn zwingt die Pendler im Sommer zu komplizierten Fahrten

Von Alexandra Vettori, Freising

Wenn vom 28. Juli bis zum 10. September die Bahngleise zwischen Feldmoching und Neufahrn gesperrt werden, herrscht Ausnahmezustand für Pendler, gemildert höchstens durch den Umstand, dass Sommerferien sind. Grund für die Sperre sind Gleissanierungen und die Neufahrner Kurve, die in dieser Zeit an die bestehenden Gleise angeschlossen wird.

Kompliziert und umständlich wird die Sache für die Freisinger Pendler auf dem Weg nach München. Sie sollen mit der S-Bahn nach Neufahrn fahren, von dort zum Flughafen und weiter zum Ostbahnhof. Die Verbindung ist möglich, weil auch während der Arbeiten Gleise für einen Notbetrieb befahrbar bleiben. Die Züge der Linie S 18, wie die Übergangs-S-Bahn heißt, fahren in der Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten, ansonsten tagsüber alle 60 Minuten. Zwischen 19.30 und 6 Uhr morgens fährt allerdings keine Bahn. Immerhin soll die S 8 in den Sommerferien im 10-Minuten-Takt zwischen Laim und Flughafen pendeln.

In Freising wird es auch Busse geben, die zusätzlich zur S 18 und den regulären Bussen verkehren. Schließlich wird das Fahrgastaufkommen in Freising erheblich zunehmen, weil auch die Kunden, die mit Regionalzügen aus Regensburg, Passau oder Landshut nach München wollen, am Freisinger Bahnhof umsteigen müssen. Die Regionalzüge wenden hier lediglich.

Im Freisinger Rathaus laufen bereits Vorbereitungen, damit ein Chaos ausbleibt: "Wir versuchen, ausreichend Bushaltestellen am Bahnhof zu schaffen", erklärt Rupert Widmann vom Hauptamt. Schließlich rechnet man in den Hauptverkehrszeiten mit zehn Bussen pro Stunde, die zusätzlich am Bahnhof stehen werden, um die durchschnittlich 1000 Fahrgäste pro Stunde zu transportieren. Derzeit verhandelt die Stadt mit einem Grundbesitzer, ob auf seinen Grund temporär ein Busparkplatz angelegt werden kann.

In Eching und Neufahrn wird es Schienenersatzverkehr in Form von Bussen geben. Im Echinger Bauausschuss wurde das Thema schon diskutiert. Die SPD hatte gefordert, die Gemeinde müsse sich bei Frequenz und Takt der Ersatzbusse für optimale Bedingungen einsetzen. SPD-Gemeinderätin Anette Martin regte an, einen Shuttlebus zur U6 in Garching einzusetzen.

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SZ vom 30.01.2018
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