Triathlon in Erding:Auch die Atmosphäre zählt

Die schnellsten bayerischen Amateur-Triathleten werden dieses Jahr beim Erdinger Stadttriathlon gesucht. Für mehr Spannung und gute Stimmung verlaufen die Strecken noch näher an den Zuschauern

Von Simon Gross, Erding

Auch dieses Jahr wird der Erdinger Stadttriathlon am Sonntag, 18. Juni, wieder durch einen überregionalen Wettbewerb aufgewertet: Nach der World's Best Master Serie, den Deutschen Hochschulmeisterschaften sowie der Deutschen Meisterschaft der Ärzte und Apotheker richtet der Verein Trisport Erding in diesem Jahr die bayerische Meisterschaft der Altersgruppen aus. Der Stadttriathlon findet bereits zum 24. Mal statt.

Gegeneinander antreten werden dann die besten bayerischen Triathleten des Amateurbereichs auf der olympischen Distanz. Dafür müssen die Teilnehmer 1,5 Kilometer schwimmen, 40 Kilometer radeln und anschließend 10 Kilometer laufen. Die Strecke beginnt am Kronthaler Weiher, auf dem die Teilnehmer zwei Runden schwimmen. "Die Zuschauer werden von den Inseln und der neuen Hängebrücke einen tollen Blick auf die Athleten haben", sagt Mitorganisator Martin Schönfelder. Die Radstrecke verläuft Richtung Norden an Eitting vorbei und muss ebenfalls zweimal zurückgelegt werden.

Triathlon in Erding: Regen und kühle Temperaturen schreckten die Sportler beim 23. Stadttriathlon im vergangenen Jahr nicht ab. Hier stürzen sich Triathletinnen beim Schwimmstart des Volkstriathlon für Frauen in das knapp 17 Grad kalte Wasser des Kronthaler Weihers.

Regen und kühle Temperaturen schreckten die Sportler beim 23. Stadttriathlon im vergangenen Jahr nicht ab. Hier stürzen sich Triathletinnen beim Schwimmstart des Volkstriathlon für Frauen in das knapp 17 Grad kalte Wasser des Kronthaler Weihers.

(Foto: Renate Schmidt)

Windschattenfahren ist auf der Strecke verboten, dafür müsste die gesamte Strecke mit Gittern eingezäunt werden. "Das würde einen unverhältnismäßig großen organisatorischen Aufwand bedeuten, ganz zu schweigen von den Kosten", sagt Schönfelder. Deshalb finde die Meisterschaft nicht in der Eliteklasse statt, in der das Fahren im Windschatten in der Regel erlaubt ist, sondern in den Altersgruppen, in denen eher Amateursportler starten. Die Strecke wird für jeglichen Verkehr gesperrt. Selbst das Rewe-Logistikzentrum in Eitting müsse am Sonntag auf Lieferungen verzichten. Vom Kronthaler Weiher geht es dann zu Fuß durch die Innenstadt und den Stadtpark. Die Zuschauer könnten derweil in die Stadtmitte ziehen, um die Athleten am Schrannenplatz beim Zieleinlauf zu empfangen. Dort findet dann auch die Siegerehrung statt. Teilnehmen dürfen alle bayerischen Vereinsmitglieder zwischen 18 und 89 Jahren. Neu eingeführt wurden die Altersklassen 80 bis 84 und 85 bis 89 Jahren. Im jüngeren Segment und außerhalb der Meisterschaft rechnen die Veranstalter wie jedes Jahr mit prominenten Profisportlern aus dem Team Erdinger Alkoholfrei. Triathleten wie Michael Göhner, Julia Gajer, Eva Wutti, Daniela Sämmler oder die Raelert-Brüder seien in den vergangenen Jahren oft an den Start gegangen, sagt Jürgen Syre, Vorstandsmitglied von Trisport. Weil die Elitemeisterschaft an einem anderen Wochenende stattfindet und die Erdinger Strecke beliebt sei, könnten wieder drei bis vier Topathleten dabei sein, hofft auch Schönfelder. Wer starten wird, stehe allerdings noch nicht fest.

Triathlon in Erding: Zu Fuß, auf dem Rad und im Wasser müssen die Triathleten flott vorankommen. Die Profis radeln 40 Kilometer, bei der Volksdistanz sind es 20.

Zu Fuß, auf dem Rad und im Wasser müssen die Triathleten flott vorankommen. Die Profis radeln 40 Kilometer, bei der Volksdistanz sind es 20.

(Foto: Renate Schmidt)

Aber auch vereinslose Hobbysportler können sich beim Stadttriathlon auf kürzerer Distanz verausgaben. Zudem richtet Trisport einen Kinder- und Jugendtriathlon in verschiedenen Altersklassen sowie einen Firmen-Staffeltriathlon aus. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, als Frauen-, Männer- oder gemischtes Team beim Staffeltriathlon mitzumachen. Wegen der Meisterschaft rechnen die Veranstalter mit einer höheren Teilnehmerzahl als in den vergangenen Jahren, in denen 1300 bis 1400 Athleten teilnahmen. "Ich würde mich freuen, wenn 1600 nach Erding kommen. Mehr als 1780 dürfen es aber nicht sein, weil wir sonst nicht genug Fahrradständer haben", sagt Schönfelder.

Um den Wünschen der Sportler bei der Strecke gerecht zu werden, haben die Veranstalter die Teilnehmer der vergangenen Jahre befragt. Demnach sei Erding auch wegen des Zieleinlaufs so beliebt gewesen, sagt Schönfelder. "Der Trend geht klar in Richtung Stadttriathlon, wie man an Regensburg und Hamburg sehen kann." Außerdem gaben die Sportler an, dass nicht nur die Leistung, sondern auch die Atmosphäre und das Erlebnis eine wichtige Rolle spielen. Bei der Gestaltung der Strecke habe man daher besonders darauf geachtet, dass die Zuschauer die Teilnehmer möglichst oft anfeuern können. Nächstes Jahr steht dann sogar das 25-jährige Jubiläum des Stadttriathlons an. Falls es bis dahin einen asphaltierten Rundweg um den Kronthaler Weiher gäbe, könne man über einen Rundkurs der Radstrecke nachdenken - vielleicht mit Windschattenfreigabe. "Das erzeugt eine ganz eigene Spannung, wenn die Zuschauer die Radfahrer ständig im Blick haben", sagt Schönfelder.

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